Die Wiener Delegation beim Lokalaugenschein

Wien und Bratislava: Erneuter Fachaustausch zum städtischen Parken

8.10.2024

Nach dem Bratislavaer Delegationsbesuch zum Thema Parkraumüberwachung 2023 in Wien fand am 8. Oktober 2024 in Bratislava das insgesamt dritte Treffen zum Thema statt. Expert*innen der Abteilung Parkraumüberwachung (MA 67) besuchten die slowakische Hauptstadt und tauschten sich mit Kolleg*innen der Bratislavaer Magistratsabteilung für Parken sowie mit Vertreter*innen der Gesellschaft Städtisches Parksystem (MPS) aus.

Der erste Termin führte die Wiener Delegation zur Bratislavaer Magistratsabteilung für Parken, wo die heimischen Expert*innen den Wiener*innen zunächst im Rahmen einer Präsentation Einblick in die aktuelle Situation der Bratislavaer Parkraumpolitik boten. Nach dieser Einführung in Geschichte und Ausgestaltung der Bratislaver Parkraumregulierung kam es zu einem regen Fachaustausch bezüglich verschiedener Spezifika der Bratislavaer Parkraumbewirtschaftung sowie des Parksystems (PAAS). Im Fokus standen hier etwa die Bratislavaer PAAS-App für Handyparken und damit zusammenhängend auch Fragen des Datenschutzes. Ein weiteres Thema des Fachaustausches war die Besucher*innenkarte, welche das Parken als Gast von Anrainer*innen ermöglichen soll. Diese wird auch in Wien häufig nachgefragt. Es wurden auch Unterschiede in der Parkraumpolitik herausgearbeitet, so sind etwa Parkscheine in Bratislava nur in elektronischer Form erhältlich. In der slowakischen Hauptstadt werden die Einnahmen aus den Parkgebühren unter anderem in den Bau von Parkhäusern (unter städtischer Verantwortung) investiert, während in Wien Parkhäuser privat errichtet werden. Eine gemeinsame Herausforderung beider Städte ist etwa das Warnblinkparken.

Lokalaugenschein der Bratislavaer Parkraumkontrolle

Nach dem Fachaustausch konnte sich die Wiener Delegation am Platz des Slowakischen Nationalaufstandes die Parkkontrolle durch die MPS und die Stadtpolizei vor Ort ansehen. So wurden etwa das Ausstellen von roten Strafzetteln für Parkverstöße sowie das Anbringen einer Parkkralle an einem Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen in der Praxis beobachtet. Schlecht geparkte Autos mit ausländischen Kennzeichen stellen übrigens auch in Wien ein Problem dar. Der Grund: Es ist schwierig, Bußgelder durchzusetzen. Eine weitere häufige Schwierigkeit beider Städte sind Autowracks. Wien kann im Gegensatz zu Bratislava – nachdem die Besitzer*innen ihr Eigentum aufgegeben haben oder nach Ablauf einer bestimmten Frist – solche Fahrzeuge entweder verschrotten oder versteigern.

Nach dem Lokalaugenschein besuchten die Wiener*innen das neu eingerichtete zentrale Kund*innendienstzentrum des städtischen Parksystems PAAS Bratislava und erhielten dort Einblick in die neue Parkkartenregistrierung. Abschließend ging es zur Zentrale der MPS, wo die Aktivitäten des Unternehmens vorgestellt wurden – darunter der Betrieb inklusive Callcenter und die Überwachung von Parkplätzen, die Verwaltung von Garagen und Parkmöglichkeiten in der Stadt sowie der Abschleppdienst.

Weitere Informationen

Parken (Englisch) – Stadt Bratislava
Parkraumüberwachung (MA 67) – Stadt Wien
Bratislava und Wien: Impulse zum städtischen Parken
Parkzonen im Fokus von Wien und Bratislava