Die Stadt Belgrad ist zum Mitglied der Internationalen Allianz der Seidenstraße-Städte geworden. Die jährliche Konferenz dieser Allianz fand Ende September 2025 in der chinesischen Stadt Quanzhou statt, bei der die serbische Hauptstadt durch den Belgrader Tourismusverband (TOB) vertreten war. Gegründet wurde die Städteallianz vom Chinesischen Zentrum für internationalen Kulturaustausch und Tourismuswerbung. Derzeit versammelt diese Initiative 83 Städte aus 33 Ländern. Im Mittelpunkt dieses Städtebunds stehen der kulturelle Austausch und die Zusammenarbeit von Mitgliedstädten in Form einer Reihe an Veranstaltungen, die in China und anderen Ländern stattfinden.
Das serbische Portal Balkan Investigative Research Network (BIRN) deckte kürzlich eine Gruppe von Callcenter mit Sitz in Belgrad auf, die weltweit einen Betrag von etwa 250 Millionen Euro erschlichen haben. Hinter der Betrugsmasche steckten finanzielle Scheininvestitionen. Die Spuren eines Netzwerks von verbundenen Firmen und Investitionsplattformen, unter denen auch die Sponsor*innen des englischen Fußballvereins Leeds United waren, führen zu einem israelischen Staatsbürger, der schon wegen Geldwäsche vorbestraft war. Gegen die in Belgrad ansässigen vier Hotlines ermitteln sowohl serbische als auch deutsche Staatsanwaltschaften. Die Callcenter werden verdächtigt etwa 70.000 Personen aus Ländern wie Deutschland, Großbritannien, Irland, der Schweiz, Österreich, Australien und Kanada durch Scheininvestitionen, wie den Handel mit Forex und Kryptowährungen, in die Irre geführt haben sollen. An Spitze der Betrugspyramide befanden sich israelische Manager*innen, während die serbischen Kompliz*innen für tägliche Operationen und den Kontakt zu Opfern zuständig waren. Das Betrugsunternehmen hatte den Sitz im Belgrader Businessbezirk Novi Beograd und teilte das Bürogebäude mit dem Chinesischen Kulturzentrum sowie einem Luxushotel. Allein in Serbien stehen 21 Personen unter Betrugsverdacht.
Berlin prognostiziert für 2035 trotz der seit Jahren sinkenden Autonutzung noch immer einen Pkw-Anteil von 24 Prozent, wie das Verkehrsmodell des Landes Berlin zeigt. Aktuelle Erhebungen wie die Mobilitätsbefragung "SrV – Mobilität in Städten" der TU Dresden sehen den Wert jedoch bereits bei nur 22 Prozent. Gleichzeitig wächst der Fuß- und Radverkehr kontinuierlich, was die Prognose als überholt erscheinen lässt. Laut Tagesspiegel-Vergleich verfolgt Wien dagegen eine klare Strategie zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs: In der österreichischen Hauptstadt soll der Autoanteil bis 2030 von aktuell rund 27 Prozent auf 15 Prozent sinken – nach über 40 Prozent Mitte der 1990er. Ein massiver Ausbau der Öffis soll dazu beitragen. Während Berlin also mit zurückhaltenden Annahmen plant, setzt Wien aktiv auf eine beschleunigte Verkehrswende.
Während einer Pressekonferenz am 24. September wurden die neuen Pläne zum U-Bahn-Bau in Krakau vorgestellt. So soll die empfohlene Trasse der beiden Linien M1 und M2 circa 29 Kilometer lang werden und über 29 Stationen bekommen. Damit könne man 40 Prozent der Einwohner*innen erreichen und täglich fast 300.000 Fahrgäste befördern. Die Stadtverwaltung sowie Expert*innen, die in den letzten Monaten an der "Studie zur Entwicklung der U-Bahn in Krakau" gearbeitet hatten, stellten auch den geplanten Verlauf der U-Bahn vor, die vorwiegend untertunnelt werden soll, um eine sichere Durchfahrt unter den Wohngebieten und dem Stadtzentrum zu ermöglichen. Ein klares Ziel sei, die Krakauer*innen in zehn Jahren mit der U-Bahn befördern zu können, kündigte der Bürgermeister von Krakau, Aleksander Miszalski (PO – Bürgerplattform) an. Der U-Bahn-Bau sei die wichtigste Investition des kommenden Jahrzehnts, der auch wichtige Impulse für die Entwicklung ganz Krakaus geben werde.
Mit dem 1. Oktober 2025 ging in ganz Polen ein Pfandsystem für Glas- und Plastikflaschen sowie Dosen an den Start. Rückgabeautomaten sind damit für alle Geschäfte vorgesehen, in denen Getränke erhältlich sind und die über eine Fläche von mehr als 200 Quadratmetern verfügen. Für kleinere Geschäfte ist das Aufstellen von Rückgabeautomaten freiwillig. Ferner müssen neu produzierte Flaschen und Dosen mit 1. Oktober über ein deutliches Pfandzeichen verfügen, auf dem der Pfandbetrag ersichtlich ist. Der Pfandbetrag ist im Preis inkludiert und wird bei der Rückgabe der Verpackung erstattet. Am Starttag verfügen in Krakau allerdings noch nicht alle Geschäfte über einen Automaten.
In Ljubljana fand am 30. September eine Hausdurchsuchung bei Ex-Innenminister Aleš Hojs statt, zurzeit Vizepräsident der Slowenischen Demokratischen Partei (SDS). Er selbst machte den Einsatz auf X öffentlich und deutete politische Motive an. Laut slowenischen Medien handelt es sich um Ermittlungen des Sonderreferats der Staatsanwaltschaft für Amtsträger mit besonderen Befugnissen, Details werden wegen Geheimhaltung nicht genannt. Auch SDS-Chef Janez Janša sprach von politischer Repression. Hojs soll der Zusammenarbeit mit einem montenegrinischen Mafia-Clan verdächtigt worden sein.
In Slowenien steigen die Lebensmittelpreise erneut stark an, besonders bei Rindfleisch. Ministerpräsident Robert Golob (GS ‒ Bewegung Freiheit) kündigte mögliche staatliche Eingriffe an, nachdem frühere Maßnahmen wie die "Warenkorb-Kontrolle" scheiterten. Expert*innen warnen vor solchen ad-hoc-Regulierungen, weil sie potentiell mehr Schaden als Nutzen bringen würden. Handelsverbände fürchten leere Regale und betonen, dass Wettbewerbsfähigkeit und Herkunftssicherung wichtiger seien als Preisdiktate.
Mehr als 50 slowenische Unternehmen haben sich der Initiative SloH2U angeschlossen, der größten nationalen Wasserstoffplattform. Ziel sei die Dekarbonisierung von Industrie, Energie und Verkehr sowie der Aufbau von Infrastruktur für erneuerbare Gase. Bis 2030 sollen mindestens 10 Prozent grüner Wasserstoff oder Biomethan ins Netz eingespeist werden. Die Initiative vernetzt Forschung, Unternehmen sowie Politik und soll Slowenien als Teil des europäischen Wasserstoff-Korridors positionieren. Herausforderungen bleiben Preis und Infrastruktur, doch die Industrie zeigt großes Interesse.
Miroslav Bobek, Leiter des Prager Zoos, gab kürzlich bekannt, aufgrund zahlreicher Bossing-Vorwürfe, aktueller und ehemalige Mitarbeiter*innen sein Amt zum 31. Oktober niederlegen zu wollen. In einer Presseerklärung betonte er, dass es während seiner fast sechzehnjährigen Tätigkeit keine Beschwerden gegen seinen Führungsstil gegeben habe. Die Vorwürfe seien zum Teil übertrieben oder unbegründet und würden dem Ruf des Zoos schaden. Er räumte ein, hohe Anforderungen an die Mitarbeiter*innen zu stellen, was nicht jeder akzeptieren könne. Seine eigene Haltung sei jedoch immer von Perfektionismus und hohen Ansprüchen geprägt gewesen. Die Unterstützung des Zoo-Teams für Bobek war gering: Die Tierpfleger*innen lehnten seine weitere Führung überwiegend ab und riefen zu einer Online-Petition auf, die eine unabhängige Untersuchung der Zustände unter Bobeks Leitung fordert. Diese Petition erhielt mehr als 600 Unterschriften. Während der Feier zum 94-jährigen Bestehen des Zoos am 28. September zeigten einige Kolleg*innen offen ihren Protest. Mehrere Mitarbeiter*innen wandten sich auch an die Stadtverwaltung, die nun ein offenes Auswahlverfahren für eine neue Leitung plant. Neben Bobek wird auch seine Sekretärin Renata Švejdová kritisiert. Einige Zeug*innenaussagen berichten von psychischen Belastungen aufgrund des Arbeitsklimas.
Die Sozialdemokratische Partei Bosnien-Herzegowinas (SDP) hat dem Kantonsparlament kürzlich Änderungen des Raumordnungsgesetzes vorgelegt, um eine schnellere und gerechtere Legalisierung von ohne Genehmigung errichteten Gebäuden zu ermöglichen. Schätzungen zufolge wurden in den vergangenen 60 Jahren rund 50.000 solcher Objekte gebaut, was unter anderem zu Verzögerungen bei wichtigen Infrastrukturprojekten geführt hat. Der Vorschlag sieht vor, dass das Bauen ohne Genehmigung weiterhin verboten bleibt, jedoch nachträgliche Genehmigungen möglich sind, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Von der Legalisierung ausgeschlossen sind Gebäude, die in Schutzgebieten, Infrastrukturgürteln oder auf instabilen Flächen errichtet wurden. Laut SDP handelt es sich um eine existenzielle Frage für viele Bürgerinnen, da die meisten betroffenen Gebäude Wohnhäuser sind. Gleichzeitig betont die Partei, dass es keine Amnestie für illegale Bautätigkeiten geben werde. Ziel sei vielmehr, einen ersten Schritt zu einer umfassenderen gesetzlichen Lösung zu setzen und den Bürgerinnen Rechtssicherheit zu verschaffen.
Die Zagreber Stadtwerke haben in den letzten zwölf Monaten drei Ausschreibungen für die Übernahme, den Transport und die Verarbeitung von Abfall im Gesamtwert von 250 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer veröffentlicht. Die günstigste dieser Ausschreibungen hat einen Wert von 64,1 Millionen Euro. Gesucht wurden Unternehmen, die gemischten Abfall und Bioabfall außerhalb der kroatischen Hauptstadt transportieren würden, falls notwendig. Die zweite Ausschreibung hat einen Wert von 78 Millionen Euro und suchte Unternehmen, die Bioabfälle, bestimmte Kunststoffarten sowie ungefährliche Abfälle aus Recyclinghöfen übernehmen und weiterverarbeiten kann. Mitte Juli wurde eine nahezu identische Ausschreibung im Wert von 107 Millionen Euro veröffentlicht. Diese Ausschreibung sorgte bei vielen Unternehmen für Verwirrung, doch später wurde erklärt, dass es sich in beiden Fällen um ein dynamisches Beschaffungssystem handle. Das bedeutet, dass sich Interessierte während des gesamten vierjährigen Zeitraums bewerben können. Dadurch habe der Auftraggeber die Möglichkeit, die Kooperationspartner*innen circa alle sechs Monate zu wechseln. Das bedeute auch, dass er, wie in diesem Fall, neue Ausschreibungen für dieselbe Dienstleistung veröffentlichen und damit den Kreis der Partner*innen erweitern könne, während gleichzeitig die Zusammenarbeit mit bestehenden Unternehmen fortgesetzt werde.
Am 30. September 2025 unterzeichneten Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union) und Vatikan-Botschafter Nikola Eterovic im Roten Rathaus ein gemeinsames Abkommen zur Zusammenarbeit am Institut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität, das bereits seit 2019 besteht. Das Abkommen regelt Studienangebote, Berufungsverfahren und das Promotionsrecht, einschließlich der Mitspracherechte der katholischen Kirche, wie sie auch andere Religionsgemeinschaften besitzen. Wegner sprach von einem "festen Fundament" für die akademische Theologie in Berlin. Für Eterovic kann die Theologie etwa beim Umgang mit künstlicher Intelligenz Orientierung bieten. Der Vertrag, der ursprünglich schon 2022 abgeschlossen werden sollte, ersetzt das alte Protokoll, das seit 1970 die Beziehungen von Staat und Kirche in Berlin regelt.
Ab 11. Oktober 2025 wird die direkte Bahnverbindung Bratislava Hauptbahnhof–Wien Hauptbahnhof wieder aufgenommen, die seit März 2024 wegen Bauarbeiten unterbrochen war. Die Züge der Kategorie REX sollen künftig stündlich von frühmorgens bis Mitternacht verkehren, ergänzt durch drei zusätzliche Verbindungen in Randzeiten. Dank der Modernisierung verkürzt sich die Fahrzeit auf 56 Minuten – elf Minuten weniger als zuvor. Insgesamt sollen täglich 38 Direktzüge zwischen den beiden Hauptstädten verkehren. Zusätzlich bleibt die Verbindung Bratislava-Petržalka–Kittsee–Wien bestehen, die in der Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt angeboten wird.
Um den Verkehr in besonders sensiblen Bereichen, etwa vor Schulen und Kindergärten, zu entlasten, führt die Stadt Ljubljana neue Kurzhalteplätze für Kraftfahrzeuge ein. An diesen Plätzen sollen Fahrer*innen sicher anhalten können, ihre Kinder oder Mitfahrer*innen aussteigen lassen und dann ihre Fahrt fortsetzen, ohne den Verkehrsfluss zu stören. Zuvor führten plötzliches Halten oder Falschparken oft zu gefährlichen Situationen. Das Ziel besteht darin, die Sicherheit von Kindern, Eltern und anderen Verkehrsteilnehmer*innen zu erhöhen und den Verkehr rund um Bildungseinrichtungen flüssiger zu gestalten. Die neue Verkehrsregelung soll bis Ende des Monats an 23 Standorten mit gesonderten Schildern eingerichtet werden.
In Ljubljana soll bis 2028 ein neuer zivil-militärischer Anbau an das Krankenhaus Dr. Peter Držaj entstehen. Das 87-Millionen-Euro-Projekt umfasst 160 Betten, vier OP-Säle, eine Intensiv- und Isolierstation, Notaufnahme, Garage und einen Hubschrauberlandeplatz. In Friedenszeiten dient es als reguläre Klinik, in Krisen als nationales Gesundheitszentrum für Notlagen. Kritiker*innen zweifeln am ambitionierten Zeitplan, weil der Baubeginn erst für 2026 vorgesehen ist. Das Projekt soll die Kapazitäten der Region deutlich erhöhen und die Notaufnahme des Universitätsklinikums Ljubljana entlasten.
In Prag breitet sich die Hepatitis A zunehmend aus. Seit Jahresbeginn wurden fast 700 Fälle gemeldet, allein in der letzten Woche gab es 75 neue Fälle. Die Stadt spricht inzwischen von einer lokalen Epidemie. Als Reaktion darauf verstärken die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) die Reinigung von U-Bahnen, Bussen, Straßenbahnen und Stationen. Dabei wird die Desinfektionsmittel-Konzentration erhöht und stark frequentierte Stationen erhalten zusätzliche Reinigungen. Parallel dazu startet eine Aufklärungskampagne: In Verkehrsmitteln, Haltestellen und Schulen informieren Flyer über Vorbeugung, richtige Handhygiene und Krankheitssymptome. Die Flyer sind nur auf Tschechisch, um keine Panik bei Tourist*innen auszulösen. Auch Erzieher*innen und Lehrer*innen in Kindergärten und Schulen erklären den Kindern die Bedeutung des Händewaschens und üben dies gezielt. Laut Gesundheitsbehörden ist neben gründlicher Hygiene die Impfung die einzige verlässliche Schutzmaßnahme. Bei Kontakt mit Infizierten wird eine Impfung innerhalb von 14 Tagen angeordnet und ist kostenlos. Ohne Empfehlung kostet eine Dosis etwa 40 Euro. Zwei Dosen sollen langfristigen bis lebenslangen Schutz bieten. Mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen im Oktober ist zu rechnen – insbesondere wegen der Rückkehr der Schulkindern im September und der langen Inkubationszeit von bis zu 50 Tagen. Die meisten Fälle betreffen Familien, größere Ausbrüche in Schuleinrichtungen wurden bisher nicht beobachtet. 18 Menschen sind bereits an der Krankheit gestorben, meist mit Lebererkrankungen.
Bulgarien soll in Zukunft über eigene Drohnen-Abwehrsysteme verfügen. Als Antwort auf eine Anfrage des Parlamentsabgeordneten Daniel Lorer (PP – Wir setzen den Wandel fort) gab der bulgarische Verteidigungsminister Atanas Zaprjanov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) bekannt, dass sich das Land, zur Anschaffung des Drohnen-Abwehrsystems, um ein Darlehen im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen für Europa SAFE bemühen. Die Anfrage war wenige Tage vor der angekündigten EU-Initiative zum Aufbau einer "Drohnenmauer" entlang der Ostgrenzen der EU gestellt worden. Neben Bulgarien werden sich Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei und die Ukraine, die an vorderster Linie zu Russland liegen, an dem Projekt beteiligen.
Der bulgarische Patriarch Daniil nahm kürzlich, auf Einladung des Erzbischofs von Athen und ganz Griechenland, Hieronymus II., an einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz in Thessaloniki teil, die dem hundertjährigen Bestehen der Zeitschrift "Theologie" gewidmet war. Daniil traf in der Folge am 29. September 2025 mit dem ökumenischen Patriarchen Bartholomäus in Thessaloniki zusammen. Besprochen wurde die jahrhundertealte geistige Verbindung zwischen dem Patriarchat von Konstantinopel und dem orthodoxen bulgarischen Volk. Die Gesprächspartner betonen im Anschluss des Gesprächs die außerordentlich guten Beziehungen zwischen den beiden Patriarchaten und die große Bedeutung der theologischen Ausbildung in der Gegenwart. Patriarch Daniil äußerte die Hoffnung, dass die theologische Schule von Chalki auf der Istanbuler Insel Heybeliada, die seit 45 Jahren geschlossen ist, wieder eröffnet werde.
Die Bezirksverwaltung des 3. Bezirks hat nach intensiver Debatte mit 14 zu 9 Stimmen das umstrittene Projekt "Waterfront Lofts" genehmigt. Der Investor Biggeorge Property plant auf dem Areal zwischen Szentendrei Straße, Bogdani Straße und der Vorortbahnlinie rund 1.400 Wohnungen sowie über 6.500 Quadratmeter Gewerbe- und Büroflächen. Im Gegenzug erhält der Bezirk rund 3 Millionen Euro für sozialen Wohnungsbau, und die Stadt Budapest bekommt 130 Gemeindewohnungen. Zudem übernimmt der Entwickler Anteile an Infrastrukturprojekten – darunter etwa die Planung des nördlichen Zweigs des Straßenbahnnetzes in Buda, eine Fußgängerbrücke zur Hajógyári-Insel und die Modernisierung der Vorortbahnstation Filatorigát. Ergänzend verpflichtet sich der Investor, einen 10.000 Quadratmeter großen Park im Zentrum des Areals zu schaffen und öffentlich zugänglich zu machen. Auf Druck der Lokalpolitik wurde die Gebäudehöhe von ursprünglich 65 auf 51 Meter reduziert. Vorgesehen sind außerdem rund 70 kleinere Gewerbeflächen und bis zu 150 Parkplätze für Anwohner*innen. Trotz der Zusagen bleibt das Projekt weiterhin umstritten: Kritiker*innen fordern den Rücktritt des Bezirksbürgermeisters und warnen vor einem möglichen Status als staatlich priorisiertes Bauvorhaben – ohne Kontrolle durch die Bezirksverwaltung.
Am Sonntagnachmittag versammelten sich rund 10.000 Menschen auf dem Altstädter Ring im Zentrum Prags zu einer Wahlveranstaltung der Bürger*inneninitiative "Eine Million Augenblicke für Demokratie". Ziel war es, auf die mögliche Gefahr aufmerksam zu machen, dass nach den bevorstehenden Parlamentswahlen populistische und extremistische Kräfte ins tschechische Abgeordnetenhaus einziehen könnten. Dies würde nach Ansicht der Veranstalter*innen die demokratische Entwicklung und die Freiheit in Tschechien bedrohen. Die Teilnehmenden brachten Fahnen der Tschechischen Republik, der Europäischen Union und der Ukraine mit, ebenso wie Transparente mit Aufschriften wie "Russland wollen wir hier nicht" oder "Jetzt geht es um alles". Die Veranstalter*innen betonten die Bedeutung eines positiven, demokratischen Patriotismus, der sich klar zur westlichen Orientierung und zu europäischen Werten bekennt. In mehreren Redebeiträgen wurde auf das wachsende Risiko von Desinformationen hingewiesen und dazu aufgerufen, sich aktiv politisch zu engagieren – nicht nur durch Wählen, sondern auch durch gesellschaftliche Beteiligung. Zudem wurde vor Versuchen gewarnt, unabhängige Medien und die Justiz unter Druck zu setzen, und vor politischen Kräften, die das Land in autoritäre Abhängigkeiten führen wollen. Die Versammlung verlief friedlich und endete mit dem gemeinsamen Singen der tschechischen Nationalhymne.
Die serbische Boulevardzeitschrift Kurir wird von der serbischen staatlichen Telekom Serbien übernommen. Dies wurde bekannt, nachdem die serbische Kommission für Wettbewerbsschutz von der Telekom über die Absicht für die Übernahme des Unternehmens Mondo INC, zu dem der Kurir und weitere Medien gehörten, informiert wurde. Zuvor hatte Telekom Serbien grünes Licht für die Übernahme von Mondo auch bei den Monopolbekämpfungsbehörden von Nordmazedonien und Montenegro, wo dieses Medienunternehmen tätig ist, eingeholt. Neben der Tageszeitung Kurir betreibt Mondo auch zahlreiche Internetportale, sowie zwei Kabelsender und gibt ein Magazin heraus. Verbindungen zwischen Telekom Serbien und Mondo bestehen bereits seit 2018 als ein Vertrag über Telekom-Investitionen in dieses Medienunternehmen zum Betrag von 38 Millionen Euro abgeschlossen wurde. Nach Vertragsablauf im Jahr 2023 war die Telekom berechtigt, den Kauf von Mondo zu beantragen.
Die Veranstalter sprachen von über 100.000 Teilnehmenden, die Polizei von etwa 60.000 – beide Zahlen markieren die bisher größte Demonstration in Deutschland zum Gaza-Konflikt. Rund 50 Organisationen hatten zur Demo unter dem Motto "All Eyes on Gaza" aufgerufen, darunter Amnesty International, Medico International und die Linke. Gefordert wurden ein sofortiger Waffenstillstand, ein Ende deutscher Waffenexporte nach Israel und der humanitäre Zugang nach Gaza. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest überwiegend friedlich, 1.800 Beamt*innen waren im Einsatz. Rund 30 Freiheitsbeschränkungen wurden verzeichnet, darunter wegen Sachbeschädigung. In Kreuzberg wurde eine kleinere, separate Demonstration wegen Straftaten aufgelöst.
In Sarajevo fand am 27. September die 18. Ausgabe des Benefizlaufs "Race for the Cure" statt – die größte Veranstaltung für Frauengesundheit in Bosnien-Herzegowina. Mehr als 12.000 Teilnehmer*innen aus über 50 Städten setzten ein starkes Zeichen der Solidarität im Kampf gegen Brustkrebs. Im Mittelpunkt standen jene mutigen Frauen, die die Krankheit besiegt haben – als Symbol der Hoffnung und Stärke. Die Rekordspenden von fast 128.000 Euro sollen in kostenlose Vorsorgeuntersuchungen, psychologische Betreuung und Aufklärungsarbeit fließen. Zahlreiche Bürgerinnen, Vereine, Institutionen sowie internationale Vertreterinnen unterstützten das Projekt – darunter der Bürgermeister von Sarajevo, Samir Avdić (NiP – Volk und Gerechtigkeit), der Hohe Repräsentant Christian Schmidt und der EU-Delegationsleiter Luigi Soreca. Neben dem Lauf setzt die Organisation Think Pink weitere konkrete Maßnahmen um: Psycholog*innen werden in über 21 Städten finanziert, Erste-Hilfe-Pakete für operierte Frauen bereitgestellt und systemische Präventions- sowie Behandlungsangebote gefördert.
Für die Besitzer*innen von Schiffslokalen hat die serbische Hauptstadt neue Pflichten vorgeschrieben. Nachdem vor einem Jahr zahlreiche Gastlokale ihre Andockstellen nach einer neuen Ausschreibung abgeben mussten, haben die Besitzer*innen von verbliebenen Schiffen nun die Pflicht, das Wasserumfeld sauber zu halten. So müssen sie künftig sämtlichen Müll um die Schiffslokale und im Uferbereich, der auch vom Fluss angespült und nicht von ihnen produziert wird, abführen. Bei Nichteinhaltung dieser Pflicht drohen Geldbußen bis zu 855 Euro. Des Weiteren sind die Eigentümer*innen verpflichtet, die zwangsmäßig abgeschleppten Schiffslokale binnen 60 Tagen zu übernehmen und sie an neuen Standorten zu positionieren. Anderenfalls behält sich die Stadt das Recht vor, die Schiffe bei einer öffentlichen Versteigerung zu enteignen. Lokale, die keine Käufer*innen finden sollen abmontiert und als Sekundärrohstoffe verkauft werden. Im Zeitraum von August bis Oktober 2024 hatten die städtischen Behörden etwa 120 Schiffslokale und Schwimmhäuser aus den Uferbereichen der Donau und Save entfernt.
Die Berliner Initiative "Deutsche Wohnen & Co enteignen" hat nach jahrelanger Vorbereitung einen Gesetzentwurf zur Vergesellschaftung von bis zu 220.000 Wohnungen großer Immobilienkonzerne vorgestellt. Betroffen sind Unternehmen mit mehr als 3.000 Wohnungen. Landeseigene, gemeinnützige und religiöse Unternehmen sowie Genossenschaften bleiben ausgenommen. Die Initiative schlägt ein Entschädigungsmodell deutlich unter dem Marktwert vor, das nur den Gebäudesachwert berücksichtigt und rechnet mit Kosten zwischen acht und 18 Milliarden Euro, die über die Mieteinnahmen über 100 Jahre finanziert werden sollen. Das Gesetz soll auf den Volksentscheid von 2021 folgen, bei dem eine Mehrheit für die Vergesellschaftung gestimmt hatte. Ein erneuter Volksentscheid zur Umsetzung wird voraussichtlich nicht vor 2027 stattfinden.
Das slowakische Parlament hat eine umfassende Verfassungsänderung beschlossen, die am 1. November in Kraft tritt. Künftig werden nur die Geschlechter Mann und Frau auf biologischer Grundlage anerkannt. Leihmutterschaft ist verboten, und Adoptionen sind nur noch für verheiratete Paare erlaubt. Zudem erhält jedes Kind das Recht, seine Eltern zu kennen. Neu ist auch die Garantie der gleichen Bezahlung für Männer und Frauen. Eltern erhalten mehr Mitspracherecht bei Unterrichtsinhalten außerhalb des staatlichen Programms, vor allem bei Themen wie Sexualerziehung. Die Regierung betont, sie wolle damit traditionelle Werte und kulturelle Souveränität schützen. Kritiker*innen, darunter die Venedig-Kommission und die slowakische Anwaltskammer, warnen hingegen vor Konflikten mit europäischen Rechtsnormen und internationalen Verpflichtungen.
Seit dem 26. September 2025 ist die international renommierte Ausstellung World Press Photo wieder in Budapest zu sehen – täglich, auch montags, bis zum 9. November im Biodóm im Stadtpark geöffnet. Ihre Rückkehr markiert ein bedeutendes kulturelles Ereignis, insbesondere nach den politischen Spannungen des Vorjahres, die die Durchführung der Ausstellung in Ungarn ernsthaft gefährdet hatten. Am ursprünglichen Veranstaltungsort, dem Ungarischen Nationalmuseum, wurde die Ausstellung aus politischen Gründen nicht genehmigt, da auch LGBTQ+-Themen Teil der Präsentation waren. Dank Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog), dem Oberbürgermeister von Budapest, konnte die Ausstellung in letzter Minute in den Biodóm (ursprünglich als Tierhaus konzipiert) verlegt werden – und wurde dort ein großer Erfolg. In diesem Jahr stand daher außer Frage, dass die groß angelegte Fotoausstellung erneut dort stattfinden würde. Die Ausstellung zeigt die herausragendsten Pressefotografien des Jahres, ausgewählt aus mehr als 59.000 Einsendungen von 778 Fotografinnen aus 141 Ländern. Bereits im Vorjahr zog sie über 30.000 Besucherinnen an.
Vom 30. September bis 2. Oktober findet im Kulturzentrum Cankarjev dom in Ljubljana das 24. Festival für das dritte Lebensalter als das größte Event für Senior*innen in Slowenien und eines der führenden Europas statt. Über 3.000 Mitwirkende gestalten rund 360 Bildungs-, Fach- und Kulturveranstaltungen unter dem Motto "Wir sind eine Generation". Ehrengast ist der slowenische Premierminister, der das Festival eröffnet. Als Höhepunkte sind Diskussionen zu Alter, Pflege, Demenz, Rentenreform und Unternehmertum sowie über 140 kulturelle Auftr itte geplant.
Das US-Unternehmen Planet Labs plant in Berlin einen neuen Produktionsstandort für Satelliten, der 2026 in Betrieb gehen soll. Mit einer Investition von rund 45 Millionen Euro sollen 70 neue Arbeitsplätze entstehen, zusätzlich zu den bereits 150 Mitarbeitenden im bestehenden Berliner Kontrollzentrum. Hintergrund ist ein Großauftrag der deutschen Bundesregierung über 240 Millionen Euro für Satellitendienste, der die Produktion von hochauflösenden Satelliten für Sicherheits- und landwirtschaftliche Anwendungen vorsieht. Mit der neuen Anlage wird Berlin zum zentralen europäischen Standort von Planet Labs.
Im 3. Bezirk von Budapest, in Óbuda, wird der neueste Biobauernmarkt der Hauptstadt eröffnet. Der Farmers Market mit dem Namen BiObuda lädt künftig jeden Samstag all jene ein, die bewusst darauf achten, was in ihren Einkaufskorb kommt. Ziel der Initiator*innen ist es, BiObuda zu einem echten Gemeinschaftserlebnis zu machen. Die Besucher*innen sollen hier nicht nur frische und saisonale Produkte finden, sondern auch ein Erlebnis, das den Samstagvormittag angenehmer und bereichernder macht. Gemeinsam verfolgt man das Ziel, regionale, saubere und nachhaltige Lebensmittel für alle zugänglich zu machen und den Einkauf zugleich zu einem Treffen, Gespräch und sozialen Ereignis werden zu lassen. Der Markt ist samstags von 7 bis 15 Uhr geöffnet. Die feierliche Eröffnung findet am 11. Oktober statt.
Die slowenische Regierung hat am 25. September Israels Premierminister Benjamin Netanjahu für im Land unerwünscht erklärt. Offiziell wurde damit auch ein Einreiseverbot über ihn verhängt. Slowenien ist das erste Land weltweit, das Netanjahu offiziell ablehnt. Zuvor waren Sanktionen gegen den israelischen Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, und den Finanzminister, Bezalel Smotrich, wegen menschenverachtender Äußerungen verhängt worden. Slowenien begründete diesen Schritt mit laufenden Gerichtsverfahren, einer Untersuchung der Vereinten Nationen zu Völkermord in Gaza und kündigte zugleich eine Unterstützung von 1,2 Millionen Euro für die Palästinensische Autonomiebehörde an. Slowenien wurde zu dieser Hilfsinitiative der internationalen Koalition zur Sicherung der finanziellen Tragfähigkeit der palästinensischen Verwaltung offiziell eingeladen, die von Frankreich, Norwegen, Spanien und Saudi-Arabien ins Leben gerufen wurde.
Das slowenische Parlament hat eine Erklärung zum "Aufstieg des Rechtextremismus in Europa" verabschiedet. Ziel sei, vor der wachsenden Stärke rechtsextremer Parteien und Gruppen zu warnen sowie Gegenmaßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene vorzuschlagen. Eingebracht wurde die Erklärung von Parlamentspräsidentin Urška Klakočar Zupančič (GS ‒ Bewegung Freiheit). Unterstützt wurde sie von Koalitionsparteien GS und Sozialdemokraten (SD), während andere Fraktionen im Parlament Kritik äußerten. Die größte Oppositionspartei, die Slowenische demokratische Partei (SDS), boykottierte die Debatte und die Abstimmung vollständig.
Die Technische Verwaltung der Verkehrswege (TSK) darf die historische Libeňský-Brücke nicht abreißen und stattdessen eine Replik derselben errichten. Die wurde vom Vorsitzenden der tschechischen Wirtschaftlichen Regulierungsbehörde (ÚOHS), Petr Mlsna, kürzlich bekanntgegeben. So habe die TSK wesentliche Änderungen am ursprünglichen Projekt vorgenommen, ohne eine neue Ausschreibung durchzuführen – insbesondere bei der Entscheidung, eine Nachbildung des Brückenbauwerks zu errichten. Der Auftrag zur Brückensanierung war 2022 an das Bauunternehmen Metrostav TBR vergeben worden, doch spätere Projektänderungen überschritten laut ÚOHS den Rahmen des ursprünglichen Vergabeverfahrens. Die Entscheidung Mlsnas ist rechtskräftig. Die TSK ordnete bereits an, betroffene Arbeiten zu stoppen und prüft das weitere Vorgehen. Die Replik der historischen Libeňský-Brücke aus dem Jahr 1928, sollte auf den alten Pfeilern entstehen. Der Brückenkomplex besteht aus insgesamt sechs Teilbauwerken. Der Abbruch eines Teilstücks und Neubau haben bereits begonnen, weitere Ausschreibungen für zusätzliche Arbeiten sind geplant. Laut TSK handelt es sich bei dem Streit um eine unterschiedliche Auslegung der Vergaberegeln und Projektanpassungen auf Basis neuer Erkenntnisse und gesetzlicher Änderungen.
Ab 1. November 2025 gelten in der Slowakei fixe Obergrenzen für Studiengebühren für externe Studierende. Das Bildungsministerium will damit die finanzielle Belastung je nach Studienfach regulieren. Die niedrigsten Sätze betreffen Geistes- und Sozialwissenschaften, in denen jährlich zwischen 1.900 und 5.360 Euro vorgesehen sind. Deutlich teurer wird es in Medizin- und Veterinärfächern: Für Zahnmedizin sind bis zu 14.590 Euro geplant, für Veterinärmedizin bis zu 10.160 Euro. Begründet werden die Unterschiede mit den höheren Kosten für technische Ausstattung und Ausbildung. Das Maßnahmenpaket befindet sich derzeit im Begutachtungsverfahren und soll am 1. November 2025 in Kraft treten.
Die slowakische Regierung hat den Kauf von Stoffen für neue Militäruniformen im Wert von 36,7 Millionen Euro beschlossen. Vertragspartner ist eine kroatische Agentur für Waffen- und Militärausrüstungsexporte. Laut Verteidigungsministerium gibt es keinen anderen Anbieter, der die Mengen rechtzeitig liefern kann. Die Stoffe entsprechen NATO-Standards und werden auch in Deutschland oder Litauen genutzt. Ohne die Beschaffung wäre die Ausrüstung der Soldat*innen gefährdet. Der neue Tarnmuster-Entwurf stammt von der Militärakademie in Liptovský Mikuláš und steht künftig ausschließlich dem Staat zur Verfügung. Damit soll eine einheitliche visuelle Identität der Armee gesichert werden.
Die Slowakei feierte einen besonderen Erfolg bei der 32. Internationalen Kartographiekonferenz in Vancouver. Die Zeichnung der Vorschülerin Michaela Mičicová aus dem westslowakischen Ort Kátov gewann in der jüngsten Kategorie des Barbara Petchenik Children's Map Competition. Ihr Globus mit fröhlichen Figuren überzeugte die Jury unter 180 Einsendungen aus 34 Ländern. An der Konferenz nahmen 743 Fachleute aus über 60 Staaten teil. Das Leitthema lautete "Mapping the Future: Innovation, Inclusion and Sustainability". Neben Vorträgen führender Persönlichkeiten wurden fast 350 Fachbeiträge präsentiert. Zudem wurde beschlossen die nächste Konferenz in 2027 von Tel Aviv nach Warschau zu verlegen.
Zum Tag der Gebärdensprache haben mehrere Budapester Museen am 25. September inklusive Programme angeboten, um die kulturelle Teilhabe hörgeschädigter Menschen zu fördern. Die Galerie Deák17 veranstaltete eine kuratierte Führung mit Gebärdensprachdolmetscher durch eine Ausstellung, die sich mit zeitgenössischen Interpretationen ungarischer Volksmärchen beschäftigt. Das Historisches Museum erweiterte sein Angebot um barrierefreie Inhalte, darunter gebärdensprachlich unterstützte und untertitelte Videos sowie ein speziell entwickeltes museumspädagogisches Programm für hörgeschädigte Schulkinder. Zudem wurde auf der Website des Museums ein neuer Menüpunkt "Barrierefreies Museum" eingerichtet, der umfassende Informationen zur Barrierefreiheit bietet. Diese Initiativen unterstreichen die Bedeutung vielfältiger Kommunikationsformen und fördern ein inklusives kulturelles Miteinander.
Vom 10. bis 13. Oktober soll Krakau zum Zentrum der Solidarität, Gleichberechtigung und Inspiration werden. Denn anlässlich des Internationalen Mädchentags lädt die Stiftung Autonomia zum viertägigen Festival der Mädchenpower ein. Das Programm umfasst Workshops, Treffen und Webinare, die zeigen sollen, wie wichtig Solidarität und Gleichberechtigung im Alltag sind. Es ist auch eine Gelegenheit, mit Frauen zu sprechen, die eine Gleichstellungspolitik gestalten und die Rechte von Mädchen unterstützen. Vor zehn Jahren wurde in Polen die Istanbul-Konvention eingeführt, ein wichtiges Dokument zum Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt. Das Festival soll dementsprechend nicht nur ein Ort zum Feiern sein, sondern soll auch zum Nachdenken über die Herausforderungen, mit denen junge Frauen konfrontiert sind, anregen.
Die Bulgarische Energieholding und die University of North Dakota, USA, unterzeichneten kürzlich ein Memorandum über die Erforschung seltener Erden in Bulgarien. Das Memorandum sieht ferner die Entwicklung gezielter Forschungsprogramme zur Implementierung moderner Technologien zur Verarbeitung von seltenen Erden vor. Die Zusammenarbeit umfasst auch die Schaffung eines Forschungs- und Wissenszentrums für kritische Rohstoffe in Bulgarien, das den Aufbau einer nachhaltigen europäischen Lieferkette unterstützen soll. Die Unterzeichnung sei von großer Bedeutung für die Entwicklung der bulgarischen Bergbauindustrie und für den technologischen Fortschritt Bulgariens und der USA, kommentierte der bulgarische Premierminister Rossen Scheljazkov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) die Unterzeichnung der Absichtserklärung in den USA.
Die Kroatische Post will Bürger*innen die Möglichkeit zu bieten, zwischen 100 und 300 Euro zusätzlich im Monat zu verdienen, indem sie die Post in die Briefkästen ihrer Nachbar*innen im selben Wohnhaus zustellen. Die genaue Höhe der Vergütung hängt von der Anzahl der Briefkästen und der Häufigkeit der Zustellung pro Woche ab. Bewerben können sich sowohl Berufstätige als auch Pensionist*innen – wichtig sei nur ausreichend Freizeit. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, mit dem die Kroatische Post ein flexibleres Modell der Teilzeitbeschäftigung testen möchte. Alles soll dabei vertraglich geregelt werden. Die Zusammenarbeit wird beendet, falls jemand seine Aufgaben nicht erfüllt. Ausländische Arbeitskräfte, die bei der Kroatischen Post stetig mehr werden, bleiben weiterhin für die Zustellung der Post von Gebäude zu Gebäude zuständig, jedoch nicht für das Einsortieren der Briefe in die Briefkästen. Postzusteller*innen benötigen viel Zeit beim Verteilen, besonders wenn es viele Briefkästen gibt oder solche falsch beschriftet sind. Die Post ist der Ansicht, dass jemand, der das Gebäude kennt, diese Aufgabe effizienter und schneller erledigen kann.
Die Stadt Belgrad soll grüner werden. Aus diesem Grund hat die städtische Magistratsabteilung für Umweltschutz die Erstellung eines Begrünungsplans in Auftrag gegeben. Dieses Dokument wurde von der Forstwirtschaftsuniversität Belgrad erstellt und soll ermöglichen, dass das Territorium der Stadt Belgrad bis 2031 zu 20 Prozent von Wäldern bedeckt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, seien Investitionen in Höhe von etwa 28 Millionen Euro erforderlich. Die Finanzierung soll größtenteils von der Stadt Belgrad bereitgestellt werden, während der Rest der notwendigen Mittel aus Spenden gesichert werden soll. Laut Analysen der Forstwirtschaftsuniversität habe Belgrad in den vergangenen zwei Jahrzehnten etwa zehn Prozent an Grünflächen verloren – überwiegend durch rücksichtslose Bebauung. Im Jahr 2024 konnten die Belgrader Stadtgärten 17.114 neue Bäume pflanzen. Heuer wurden bereits 11.326 Bäume gepflanzt.
In Deutschland beschäftigt derzeit ein Grundsatzverfahren den Bundesgerichtshof: ein fünfköpfiges Richtergremium prüft, ob die Mietpreisbremse auch für Untermietverhältnisse gilt. In Berlin ist das Thema besonders relevant, weil laut dem Geschäftsführer des Berliner Mietervereins rund ein Drittel der Mietverhältnisse junger Menschen auf Untermiete basiert. Er warnt, dass viele Hauptmieter*innen ihre Untermieter*innen massiv überhöht belasten und teils verdoppelte Preise verlangen, um eigene Kosten weiterzugeben. Die Mietpreisbremse wurde 2015 eingeführt, um in angespannten Wohnungsmärkten übermäßige Mietsteigerungen zu verhindern. Sie erlaubt höchstens zehn Prozent Aufschlag auf die ortsübliche Vergleichsmiete nach Mietspiegel. Besonders problematisch sei, dass Untermieter rechtlich schlechter gestellt seien, wenig Kündigungsschutz genießen und durch kurze Befristungen oder überteuerte Möblierungszuschläge zusätzlich benachteiligt würden. Für WG-Zimmer von 17 bis 23 Quadratmetern werden in Berlin Warmmieten zwischen 425 und 500 Euro verlangt – deutlich mehr, als es der Mietspiegel für reguläre Mieten nahelegt. Der Mieterverein spricht inzwischen von einem "Wildwest-Markt" mit strafbaren Preiswucherungen in bestimmten Einzelfällen.
Am 19. September 2025 begann die Abstimmung über das zwölfte partizipative Budget der Stadt Krakau, die symbolisch von Krakauer Bürgermeister Aleksander Miszalski (PO – Bürgerplattform) eröffnet wurde. Den Einwohner*innen stehen fast zwölf Millionen Euro zur Verfügung, die für die Umsetzung von bezirksbezogenen und stadtweiten Projekten verwendet werden sollen. Die Abstimmung dauert bis 3. Oktober 2025. Im Rahmen der Eröffnung wurde ein spezieller Wohnwagen vorgestellt, der in den nächsten Tagen verschiedene Stadtteile Krakaus besuchen wird, um den Einwohner*innen die Stimmabgabe in der Nähe ihres Wohnortes zu erleichtern. Begleitet wird er von Personen, die zur Teilnahme aufrufen und die Abstimmungsregeln erklären.
Ende August hat das kroatische Bildungsministerium erstmals einen Lehrplan für das Fach Slowenische Sprache und Kultur an Grund- und Mittelschulen eingeführt. Der Unterricht umfasst Sprache, Literatur, Geschichte, Geografie sowie Musik- und bildende Kunst und richtet sich an Kinder der slowenischen Minderheit und Interessierte. Vertreter*innen der slowenischen Gemeinschaft sehen darin eine wichtige rechtliche Anerkennung und systematische Absicherung. Auf Basis des Lehrplans sollen künftig auch eigene Lehrbücher entstehen. Ziel ist die Stärkung von Identität und Toleranz sowie der kroatisch-slowenischen Beziehungen.
Am 23. September ging in Ostrava der erste Quantencomputer Tschechiens offiziell in Betrieb. Das System mit dem Namen VLQ – oder auch "Vlk" (Wolf) – wird am nationalen Supercomputerzentrum IT4Innovations an der Technischen Universität Ostrava betrieben und markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung von Hochleistungsrechenkapazitäten im Land. Während herkömmliche Computer mit Bits arbeiten, nutzt ein Quantencomputer sogenannte Qubits, die komplexe Berechnungen in bisher unerreichter Geschwindigkeit ermöglichen. "Vlk" ist in ein europaweites Netzwerk von zehn Hochleistungs-Quantenrechnern eingebettet, das im Rahmen der europäischen Initiative EuroHPC (European High-Performance Computing) entstanden ist. Die erste praktische Anwendung des Systems erfolgt in Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und soll durch die Analyse von Satellitendaten zur Erkennung von atmosphärischen Anomalien dienen. Ein konkreter Anwendungsfall ist etwa die Lokalisierung von Gaslecks in Pipelines. Dadurch ist das Projekt für Umweltschutz und Energiewirtschaft relevant.
Der Gemeinderat von Belgrad beschloss in der jüngsten Sitzung am 19. September 2025 einstimmig die Einführung von Citybikes in der Stadt. Mehrere Versuche für die Einrichtung eines Stadtfahrrad-Systems waren in den vergangenen Jahren gescheitert. Das neue Projekt der Magistratsabteilung für Verkehr wurde nun einstimmig beschossen. Geplant ist, dass neben normalen Fahrrädern auch E-Bikes zum Verleih angeboten werden, da es in Belgrad viele höher gelegene Stadtteile gibt. Die Citybikes sollen rund um die Uhr verfügbar sein, und zwar an gut erkennbaren Citybike-Stationen mit Entleihmöglichkeiten, Ladegeräten und Systemen zur Registrierung der Leihrad-Benützer*innen. Auch sollen die Stationen in der Nähe von Öffi-Knotenpunkten positioniert werden. Für die Stadt dürften kaum Kosten entstehen, da das gesamte Citybike-Netz in Form eines öffentlich-privaten Konzessionsvertrags konzipiert werden soll.
Am 20. September 2025 fand in Belgrad eine Militärparade unter dem Motto "Kraft der Einigkeit" statt, bei der Waffen und Ausrüstung aus dem Arsenal der serbischen Streitkräfte präsentiert wurden. Offizieller Anlass zur Parade war der 15. September, an dem die durch die Nationalfahne symbolisierte serbische Einigkeit und Freiheit zelebriert wird. An der Parade nahmen etwa 10.000 Mitglieder der serbischen Streitkräfte teil. Abgesehen vom Staatspräsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Scheich Muhammad bin Zayid Al Nahyan, blieben hochrangige Gäst*innen aus dem Ausland aus. Die Polizei hielt Studierende, die monatelang gegen die Regierung und die Korruption im Land protestieren, davon ab, sich der Parade zu nähern, während gleichzeitig schaulustige Regierungsanhänger*innen massenweise aus Belgrad und allen Landesteilen zur Militärparade befördert wurden. Für Belgrad brachte die Veranstaltung Verkehrssperren und Straßenschäden mit sich, die auch für Verärgerung sorgten. Nicht nur waren wichtige Verkehrsadern im Bezirk Novi Beograd für mehr als zehn Tage für den Verkehr gesperrt, sie sind nach Panzerfahrten komplett zerstört. Die Kosten für die Straßensanierung sollen vom serbischen Verteidigungsministerium getragen werden, wobei noch unklar ist, für wie lange die betroffenen Straßen in Novi Beograd wegen den Sanierungsarbeiten noch für den Verkehr gesperrt bleiben.
In allen Belgrader Kindergärten, Vorschuleinrichtungen sowie Volks- und Mittelschulen wurden Luftreiniger eingebaut, teilte die Belgrader Magistratsabteilung für Bildung und Kinderfürsorge mit. Die Kosten für die Anschaffung und den Einbau dieser Geräte wurden zur Gänze von der Stadt Belgrad getragen. Insgesamt wurden 11.500 Luftreiniger in den Aufenthaltsräumen der Kinder eingebaut. Bislang kamen die Eltern für die Beschaffung und Anbringung dieser Geräte auf. Die Geräte haben eine fünfjährige Garantie, und auch die Kosten für ihre Instandhaltung, den Filtertausch und eventuelle Reparaturen sollen zukünftig zu Lasten der Stadt fallen.
Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) hat eine große Offensive für die landesweite Legalisierung von illegalen Bauten angekündigt. Bereits bis Ende September 2025 soll die serbische Regierung im Eilverfahren einen Gesetzesentwurf für die vereinfachte Bauten-Legalisierung vorbereiten und dem Parlament vorlegen. Dabei soll es sich schätzungsweise um bis zu 4,8 Millionen gesetzwidrig errichtete Objekte handeln, deren weitere Schicksal schon bis Ende 2025 bestimmt werden soll. Wie der Staatspräsident erklärte, sollen die Legalisierungskosten für nahezu 70 Prozent der illegalen Bauten umgerechnet 100 Euro betragen. Jedes Objekt soll dabei in digitaler Form verzeichnet werden. Alle, was die Eigentümer*innen machen müssten, sei eine elektronische Anmeldung bis Ende 2025 abzuschicken und die Legalisierungsgebühr zu bezahlen. Binnen 60 Tagen würden ihre Immobilien dann eingetragen werden. Für Objekte in Stadtzentren sollen die Gebühren allerdings deutlich höher ausfallen. Der regierungskritische Teil der Öffentlichkeit kritisiert diese angedachten Maßnahmen des Staatoberhaupts und weist darauf hin, dass Bürger*innen, die gesetzeskonform gehandelt haben, dadurch bestraft würden, während Investor*innen und Bauträger*innen mit oft kriminellem Hintergrund belohnt und begünstigt würden. Die geplanten Maßnahmen dienen lediglich dem Macherhalt eines korrupten Regimes, empört sich die serbische Opposition.
Berlin bekommt am Bahnhof Schöneweide sein erstes öffentliches Fahrradparkhaus: Das zweigeschossige Gebäude mit rund 800 Stellplätzen soll noch dieses Jahr gebaut werden, wie das landeseigene Unternehmen Infravelo mitteilte. Ein markantes Gestaltungselement ist das weit herausragende Dach, das über schräg gestellte Stützen die Rampe ins Obergeschoss überspannt und so Eingangsbereich und Funktion des Gebäudes von Weitem erkennbar macht. Geplant sind außerdem Stellplätze für Lastenräder und Kinderanhänger sowie ein Servicebereich mit Werkstatt, Fahrradvermietung und Reparaturstation. Die Kosten für das Projekt betragen rund 5,3 Millionen Euro, wovon das deutsche Bundesverkehrsministerium die Hälfte übernimmt. Bereits im April hatte Infravelo angekündigt, stadtweit bis zu 2.000 neue Fahrrad-Stellplätze an S- und U-Bahnhöfen zu schaffen, darunter bis zu 590 in Lichtenberg und bis zu 640 in Neukölln.
Der Berliner Senat plant ein neues Gesetzespaket, um die Baukosten in Berlin zu senken. Grundlage ist die Initiative "Einfach Bauen Berlin" der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Innerhalb dieser Initiative sollen Vorschläge von verschiedenen Akteur*innen gesammelt werden, um geringere bauliche und technische Standards sowie schnellere Genehmigungsverfahren zu ermöglichen. Bausenator Christian Gaebler (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) erklärte: "Im Ergebnis soll das Bauen einfacher und kostengünstiger gemacht werden." Dabei orientiert sich Berlin an Hamburg und Schleswig-Holstein. In Hamburg soll durch den Verzicht auf bestimmte Standards wie die Dämmung des Treppenhauses im Untergeschoss oder durch Optimierungen bei der Statik eine Kostensenkung von bis zu einem Drittel erreicht werden. In Schleswig-Holstein sind unter anderem der Verzicht auf Keller, Tiefgaragen und Dachbegrünung sowie eine deutliche Reduzierung des Stellplatzschlüssels erfolgreich gewesen.
Im Schuljahr 2024/2025 absolvierten in der Slowakei über 10.000 Jugendliche eine duale Ausbildung. Das Modell verbindet schulische Theorie mit Praxis im Betrieb und besteht seit dem Jahr 2015. Rund sieben Prozent aller Berufsschüler*innen nutzen mittlerweile diese Form. Aktuell stehen fast 150 Fachrichtungen und mehr als 1.300 Arbeitgeber*innen zur Verfügung. Besonders stark ist die Beteiligung in den Regionen Košice, Prešov und Banská Bystrica. Gefragt sind vor allem technische Berufe wie Mechatronik oder Elektrotechnik. Das Bildungsministerium kündigte Gesetzesänderungen an, etwa die Einbeziehung von Gesundheitsberufen und Praktika in den Ferien. Als Vorbilder dienen bewährte Systeme in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Am 12. Oktober 2025 wird
an den Außengrenzen des Schengenraums das neue Ein- und Ausreisesystem
eingeführt. Bis spätestens April 2026 soll es europaweit im Vollbetrieb laufen.
Es ersetzt die bisherige Stempelung von Pässen und erfasst biometrische Daten.
Betroffen sind Bürger*innen von Drittstaaten mit Visum oder bei visafreier
Einreise. In einer Übergangsphase sind die Anforderungen je nach Land
unterschiedlich, insbesondere bei der Abnahme biometrischer Daten. Ziel ist
eine Beschleunigung der Grenzkontrollen und mehr Sicherheit. Reisende müssen
sich daher auf unterschiedliche Abläufe einstellen.
Die Union der Städte der Slowakei hat eine
Verlängerung der aktuellen Amtszeit von Bürgermeister*innen und
Ortsvorsteher*innen abgelehnt. Mandatsträger*innen werden laut Verfassung für
vier Jahre gewählt. Änderungen seien nur für künftige Wahlperioden sinnvoll und
müssten im Konsens erfolgen. Ein entsprechendes Schreiben ging an
Parlamentspräsident Richard Raši (Hlas-SD – Stimme-Sozialdemokratie) und
Innenstaatssekretär Michal Kaliňák (Hlas-SD). Anlass der Debatte war der Vorschlag, Kommunalwahlen mit Parlamentswahlen zu verbinden. Auch der Verband
der Selbstverwaltungskreise und das Bündnis der Stadtteile Bratislavas äußerten
Kritik. Sie warnten vor einem undemokratischen Eingriff in laufende Mandate.
Vom 25. bis 28. September soll zum dritten Mal die Kunstmesse Budapest Contemporary über die Bühne gehen sich dabei größer und internationaler denn je zeigen. Rund 40 Galerien präsentieren in der ungarischen Hauptstadt mehrere tausend Kunstwerke, darunter Gemälde, Skulpturen und Designobjekte, ergänzt durch Führungen und Kinderprogramme. Die Messe legt dieses Jahr besonderen Fokus auf weibliche Kunstschaffende und Design, etwa durch eine Kooperation mit der POV Designkonferenz. Der Eintritt ist für Besucher*innen unter 18 Jahren kostenlos, die Tageskarte für Erwachsene kostet rund 10 Euro.
In
Budapest startet das neue "Wildblumen-Budapest-Programm" (Vadvirágos
Budapest Program) mit der Einführung spezieller Samenmischungen für
Balkone und Gärten, die sowohl für Anfänger*innen als auch für fortgeschrittene
Gärtner*innen angedacht sind. Es werden zwei Mischungen erhältlich sein:
"Wiese" und "Garten", die beide zahlreiche heimische
Wildblumenarten enthalten und die Biodiversität sowie eine ökologische Umstellung in der Stadt fördern sollen. Am 27. September findet im 1. Bezirk von
Budapest eine kostenlose Veranstaltung statt, bei der die Samenmischungen
erstmals erhältlich sein werden und wo zahlreiche Aktivitäten rund um
Wildblumen, Gartenberatung, Kinderprogramme und Vorträge angeboten werden. Die
Aktion soll dazu beitragen, die biologische Vielfalt in Budapest zu fördern,
die Bodenqualität zu verbessern und die Stadt an den Klimawandel anzupassen.
Die Aussaat der Samen ergibt immer ein individuelles Ergebnis, weil Standort,
Boden und Lichtverhältnisse die Entwicklung beeinflussen. Die
Initiative wird vom Budapester Gartenamt (FŐKERT) und lokalen
Expert*innen unterstützt.
In Krakau wurde offiziell das Kinderhilfezentrum eröffnet, das ein sicherer Ort für Kinder, die körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt erlebt haben sein soll. Es ist bereits die zwölfte Einrichtung dieser Art in Polen, aber die erste, die von einer städtischen Institution betrieben wird. Die neue Einrichtung bietet fachliche Hilfe für 420 Kinder. Das Zentrum umfasst fast 300 Quadratmeter und bietet Einzel- und Gruppentherapie für Kinder und Jugendliche, psychologische Unterstützung, Familientherapie und Hilfe für Eltern und Betreuer*innen. Nach Angaben des Justizministeriums wurden seit 2020 in Polen über 220.000 Opfer von Straftaten registriert, davon waren etwa 21 Prozent Kinder. In Kleinpolen ist der Bedarf an Unterstützung für Familien besonders hoch – die Region liegt landesweit, in dieser Hinsicht, auf Platz drei.
Das 16. Festival des Migrant*innenfilms (FMF) startete am 22. September in Ljubljana und fünf weiteren slowenischen Städten. Gezeigt werden 24 Filme aus 21 Ländern sowie ein Begleitprogramm mit 19 Gäst*innen. Thematisch stehen Frauen im Kontext der Migration, illegale Rückführungen, die Ausbeutung von Arbeitsmigrant*innen und die Lage in Gaza im Fokus. Ziel bleibt es, Geschichten von Geflüchteten und Migrant*innen sichtbar zu machen. Die Veranstaltungen sind großteils kostenlos und finden in Kinos, Kulturzentren und Hochschulen statt.
Der Gemeinderat von Ljubljana hat am 22. September für die Erhöhung des Bustickets gestimmt. Der Preis für Einzelfahrtkarten soll von 1,30 auf 1,50 Euro steigen. Die Preiserhöhung gilt ab dem 1. Oktober. Die Preise für Monats- und Jahreskarten bleiben unverändert. Die Stadt und das Öffi-Unternehmen LPP begründen den Schritt mit gestiegenen Betriebskosten, während viele Bürger*innen in sozialen Medien Unverständnis äußern und meinen, dass die Belastung vor allem gelegentliche Fahrgäst*innen trifft. Oppositionelle Abgeordnete im Gemeinderat kritisierten, dass damit der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) unattraktiver werde, anstatt mehr Menschen vom Umstieg vom Auto auf den Bus zu bewegen.
Laut Angaben des kroatischen Innenministeriums haben vom 1. Jänner bis zum 20. September 2025 insgesamt 9.425 Personen einen Antrag auf internationalen Schutz in Kroatien gestellt. Das sind fast 52 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach der Antragstellung werden die Migrant*innen in offene Aufnahmezentren, wie beispielsweise das Zenrum Porin in Zagreb gebracht. Dort verbringen sie in der Regel ein oder zwei Tage. Was die Rückführung von Migrant*innen im Rahmen des Dublin-Verfahrens betrifft, so wurden heuer 1.047 Personen nach Kroatien rückgeführt, hauptsächlich Afghan*innen. Gleichzeitig hat Kroatien 6.607 Menschen in andere Länder rückgeführt. Es ist auch das zweite Jahr in Folge, in dem die Zahl der illegalen Grenzübertritte zurückgegangen ist. Heuer beträgt der Rückgang mehr als 51 Prozent. Gleichzeitig steigt jedoch der Druck an der ungarisch-serbischen Grenze, wo die Zahl der illegalen Migrant*innen stark zunimmt. Als Grund dafür nennt das kroatische Innenministerium die verstärkte Überwachung und die strengeren Maßnahmen an den kroatischen Grenzen.
Beim 49. Berliner Landesparteitag der Christlich Demokratischen Union (CDU) am 20. September wurde Generalsekretärin Ottilie Klein mit nur 61,4 Prozent Zustimmung wiedergewählt – ein deutliches Signal der Basis, das auch auf den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner zurückfällt. Wegner hatte Klein zuvor als Generalsekretärin nominiert und um Unterstützung geworben. Die geringe Zustimmung wird teils auf Kommunikationsdefizite und mangelnde Überzeugungskraft Kleins zurückgeführt. Für Wegner stellt dieses Ergebnis eine Herausforderung dar, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Abgeordnetenhauswahlen am 17. September 2026. Im Vergleich zum letzten Parteitag im September 2023, bei dem er noch 94,7 Prozent Zustimmung erhielt, fiel Wegners Rückhalt auf rund 89,9 Prozent ab. Das könnte auf interne Spannungen innerhalb der Partei hindeuten.
Die Slowakei verzeichnet seit 2018 fast ein Viertel mehr Alzheimer-Fälle. Laut der Allgemeinen Krankenkasse sind derzeit weniger als 50.000 Patient*innen erfasst, was auf eine hohe Dunkelziffer schließen lässt. Besonders betroffen sind Frauen über 80 Jahre, die dreimal so häufig erkranken wie Männer. Alzheimer macht 60 bis 70 Prozent aller Demenzfälle aus. Fachleute warnen, dass auch andere Krankheiten ähnliche Symptome verursachen können. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, da manche Ursachen behandelbar sind. Hausärzt*innen spielen eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und Weiterleitung an Spezialist*innen. Expert*innen empfehlen neben Medikamenten auch geistige Aktivierung, Bewegung und soziale Aktivitäten. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.
Am 20. September eröffnete im Corvin Palace am Blaha Lujza Platz der erste Time Out Market in Mittel- und Osteuropa. Auf rund 2. 500 Quadratmetern befinden sich elf Restaurants, drei Bars, fünf Eventflächen sowie eine Dachterrasse. Das Angebot reicht von ungarischen Klassikern über Fine Dining bis hin zu internationalen Spezialitäten. Mit rund 540 Sitzplätzen und einem täglichen Programm aus Musik und Kulturveranstaltungen soll der Markt zu einem neuen Hotspot für Gastronomie und Begegnung in Budapest werden.
Ab dem 1. Oktober 2025 wird die Fahrt zum Flughafen Budapest (Liszt Ferenc Airport) für Inhaber*innen von gültigen Fahrkartenabos für Budapest, dem Komitat Pest oder für ganz Ungarn deutlich günstiger. Wer ein gültiges Abo besitzt, kann das Ticket für die Flughafen-Schnellbuslinie 100E für drei Euro erwerben – statt den bisherigen fünf bis sechs Euro. Die Ermäßigung gilt sowohl in der BudapestGO-App als auch für Papier- oder MÁV-App-Tickets, solange beide Nachweise vorgezeigt werden. Ziel sei, die hohen Kosten für Einheimische zu senken, da bisher etwa eine vierköpfige Familie fast 30 Euro für die Fahrt zahlen musste. Für Tourist*innen bleibt der höhere Preis.
Am Tag des ungarischen Dramas, dem 21. September, versammelten sich abends Tausende Menschen auf dem Budapester Heldenplatz, um an einer friedlichen Demonstration der Loupe Theatergruppe teilzunehmen. Die Veranstaltung setzte sich für freie öffentliche Räume, einen respektvollen öffentlichen Diskurs und ein gesellschaftliches Klima ohne Angst und Einschüchterung ein. Zu Beginn betonten die Organisator*innen, dass es sich um eine parteiunabhängige Kundgebung handle. Bekannte ungarische Schauspieler*innen hielten Reden über Spaltung und die zerstörerische Wirkung von Propaganda. Zum Abschluss sang die Menschenmenge gemeinsam unter der Leitung eines Dirigenten das Volkslied "Kalt weht der Wind" als Ausdruck kollektiver Trauer, innerer Stärke und der Hoffnung auf Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Gegen 20 Uhr löste sich die Menge auf, der Platz leerte sich innerhalb weniger Minuten.
Am 20. September 2025 wurde in Krakau ein neuer Park eröffnet, der unter den Eisenbahnüberführungen im Stadtzentrum entstand. Es ist das erste Projekt dieser Art in der Stadt. Durch die Revitalisierung hat das Areal neues Leben gewonnen. Es entstanden Spazierwege, Holzplattformen und Ruhezonen sowie ein Agility-Parcours für Hunde und ein großer Spielplatz. Im Park wurden über 70 Bäume, 13.500 Sträucher und sogar 26.500 Zierpflanzen gepflanzt. Ergänzt wird das Ganze durch Informationstafeln, neue Bänke und einzigartige Grafiken zum Thema Eisenbahn, die die Pfeiler der Überführung schmücken. Das Projekt wurde binnen vier Jahren nach der Unterzeichnung des Pachtvertrags mit den Polnischen Staatsbahnen im Jahr 2021 realisiert. Das Projekt verzögerte sich mehrfach aufgrund notwendiger Abstimmungen mit Denkmalschutzbehörden, Aktualisierungen der Kostenvoranschläge und Ausschreibungsverfahren.
Die städtische Tourismusagentur Prague City Tourism (PCT) hat gemeinsam mit dem ersten Prager Bezirk eine neue Sensibilisierungskampagne ins Leben gerufen, um die Lebensqualität im historischen Zentrum Prags zu sichern und das Zusammenleben von Anwohner*innen und Besucher*innen zu verbessern. Im Fokus der Initiative stehen Themen wie Nachtruhe in Wohngebieten, die sichere Nutzung von E-Scootern, die Bekämpfung illegaler Stadtführungen sowie das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Kampagne ist Teil des langfristigen Projekts "Enjoy Respect Prague" und setzt auf Informationsmaterial in Form von Flyern und Videospots. Tourist*innen sollen durch einen sogenannten "Dekalog" beziehungsweise zehn Verhaltensregeln dazu angeleitet werden, in der Stadt respektvoll zu bleiben. Die Empfehlungen reichen vom Verzicht auf Fotos mit exotischen Tieren bis hin zu einem nachhaltigen Stadterleben zu Fuß. Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf die anhaltend hohe Zahl an Tourist*innen. Die Materialien sind ab sofort im öffentlichen Raum sichtbar und über die PCT-Website zugänglich.
Zum 150-jährigen Jubiläum des öffentlichen Verkehrs in Prag veranstaltete der Prager Verkehrsbetrieb (DPP) am 21. September eine eindrucksvolle Parade mit historischen und modernen Straßenbahnen. Rund vierzig Fahrzeuge fuhren vom Stadtteil Karlín über zentrale Prager Straßen bis nach Letná, begleitet von tausenden Zuschauer*innen. Angeführt wurde der Umzug von einer originalgetreu rekonstruierten Pferdestraßenbahn aus dem Jahr 1886, gezogen von zwei Pferden. Die Parade zeigte zugleich die Entwicklung des Prager Nahverkehrs von den Anfängen mit Pferdekutschen, über elektrische Bahnen bis zur neuesten Generation des Typs 52T. Auch historische Sondermodelle wie der Hochzeitswagen von 1913 wurden präsentiert. Die Straßenbahn hat in Prag eine lange Tradition, sie ist das älteste Verkehrsmittel der Stadt und spielte stets eine zentrale Rolle in der städtischen Mobilität. Der DPP nutzte die Veranstaltung, um sein Engagement für historische Fahrzeugpflege und moderne Verkehrslösungen gleichermaßen zu zeigen.
Die serbische Regierung hat beschlossen, einen Krisenstab zur Vorbeugung, Bekämpfung und Ausrottung von gefährlichen Tierseuchen einzurichten. Dazu zählen die Afrikanische Schweinepest, die Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) sowie die Blauzungenkrankheit und die Pocken bei Schafen und Ziegen. Geleitet wird der Stab vom serbischen Landwirtschaftsminister Dragan Glamočić (parteilos). Zur Hauptaufgabe des Krisenstabs gehören die Koordination der Arbeit aller relevanten Institutionen zum Schutz der Tiergesundheit. Des Weiteren wird sich der Stab mit der Umsetzung von Präventions-, Kontroll- und Krankheitsbekämpfungsmaßnahmen befassen sowie auch mit dem Management von Krisensituationen auf landesweiter Ebene. Die Einrichtung des Krisenstabs erfolgte wegen häufig auftretender Fälle der Afrikanischen Schweinepest in der Region. Er soll rasche und effiziente Reaktionen beim Auftreten der Erkrankungen ermöglichen. Der Stab wird mit allen Veterinärdiensten, Lokalverwaltungen sowie internationalen Institutionen zusammenarbeiten.
Im botanischen Garten der Stadt Prag wurde eine neue Dauerausstellung mit dem Titel "Japanische Nebelwälder" eröffnet, die den Besucher*innen Einblicke in die Bergregionen Japans gewähren soll. Die Ausstellung ist Teil der langfristigen Konzeption "Wälder Asiens" und folgt auf eine vorherige Präsentation chinesischer Wälder. Gezeigt werden über 100 Pflanzenarten, die für die japanischen Nebelwälder typisch sind. Auch architektonische Elemente spielen eine Rolle: Ein japanischer Pavillon, Aussichtsterrassen sowie Teiche ergänzen das Gelände. Die Anlage sei zehn Jahre lang vorbereitet worden, inklusive drei Expeditionen nach Japan. Dabei hätten die zuständigen Expert*innen mit japanischen Fachinstitutionen sowie mit den kaiserlichen Gärten zusammengearbeitet. Pflanzenmaterial wurde über internationale Samenbörsen und in Kooperation mit Partner*innen beschafft. Die Teiche und Wasserflächen übernehmen neben ihrer gestalterischen Rolle auch mikroklimatische Aufgaben und schaffen optimale Bedingungen für empfindliche Arten. Die Ausstellung enthält eine Blütenvielfalt im Frühjahr, Farbspiele im Herbst und winterliche Szenen mit Bambus.
Toxische Feinstaubwerte (PM10, PM2.5) in Sarajevo überschreiten regelmäßig die erlaubten Grenzwerte – besonders in dicht besiedelten und niedrig gelegenen Stadtteilen. Trotz zahlreicher Maßnahmen des Kantons Sarajevo (KS) ist eine deutliche Reduktion langfristig und teuer. Hauptursachen der hohen Luftverschmutzung sind private Kohleheizungen, Verkehr und geografische beziehungsweise meteorologische Bedingungen wie Temperaturinversionen. Die Industrie trägt weniger als drei Prozent bei. Bisherige Gegenmaßnahmen umfassen Energieeffizienzprojekte, Sanierungen von öffentlichen und privaten Gebäuden, Subventionen für saubere Heizungen sowie die Förderung erneuerbarer Energien. Auch der öffentliche Verkehr, Fahrradwege und grüne Infrastruktur werden ausgebaut. Ein Plan der KS-Regierung für Luftqualität soll Maßnahmen pro Stadt- und Kantonsbezirk definieren, inklusive Modellierung erwarteter Effekte. Die Umsetzung der Kohle-Einschränkungsstrategie erfordert rund 124,3 Millionen Euro in zehn Jahren, Pilotprojekte für den Austausch von Kohleöfen laufen bereits. Expert*innen betonen jedoch, dass eine nachhaltige Verbesserung kontinuierliche Maßnahmen und langfristige Investitionen erfordert.
Ab Frühjahr 2026 können
die Schüler*innen in der Slowakei erstmals die Matura elektronisch absolvieren.
Zunächst kann die Prüfung in elektronischer Form nur in slowakischer und ungarischer Sprache erfolgen. Die Anmeldung läuft von Ende Oktober bis Mitte November 2025.
Probeprüfungen und Schulungen sollen Schulen und Lehrkräfte vorbereiten. Als
Notfalllösung werden für die Schüler*innen in der Schule die Prüfungen in Papierform vorbereitet. Getestet wird die
internationale Plattform TAO, die auch beim PISA-Test eingesetzt wird. Die
Regierung investiert dafür 7,5 Millionen Euro über fünf Jahre. Insgesamt
fließen zusätzlich 225 Millionen Euro in die Digitalisierung der Schulen. Das
Ziel ist, rund 100.000 Tests jährlich sicher digital abzuwickeln.
Das slowenische Parlament hat die Pensionsreform mit 49 Stimmen angenommen. Die Reform erhöht das Pensionsalter, den Berechnungszeitraum und ändert die Anpassungsformel, während der Prozentsatz steigt. Mit der Novelle wird das erforderliche Pensionsalter ab 2028 um drei Monate pro Jahr angehoben und beträgt ab 2035 für Personen mit 40 Beitragsjahren 62 Jahre und für Personen mit mindestens 15 Beitragsjahren 67 Jahre. Die Koalition betont die Nachhaltigkeit und verweist auf höhere Renten, die Opposition warnt hingegen vor sinkender Kaufkraft und beklagt gebrochene Versprechen. Gewerkschaften und Teile der Zivilgesellschaft erwägen ein Referendum, falls zentrale Forderungen ignoriert werden. In der Öffentlichkeit wird vor allem das höhere Pensionsalter kritisch gesehen, während der angekündigte Winterzuschuss Zustimmung findet.
Bald sollen öffentliche Aufträge in Sofia vor ihrer Bekanntgabe erst durch künstliche Intelligenz (KI) geprüft werden. Ein KI-Assistent soll dazu beitragen, den Überprüfungsprozess öffentlicher Aufträge in Sofia so transparent und unparteiisch wie möglich zu gestalten. Die Gemeinde testet bereits einen experimentellen KI-Assistenten bei diesem Vorgehen. Laut Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) könnten dadurch die Ausschreibungen vorab auf restriktive Bedingungen oder nicht wettbewerbsrelevante Anforderungen geprüft werden. Dadurch reduziere sich das Risiko, Dokumente später zur Korrektur senden zu müssen, wodurch sich der Zeitraum bis zur Auftragsvergabe verkürze. Problematische Texte und Ausdrücke würden zudem automatisch erkannt. Die Gemeinde erklärte, dass die experimentelle Version die geltenden Gesetze und Vorschriften im Zusammenhang mit der öffentlichen Auftragsvergabe berücksichtige. Die bisherigen Tests hätten hervorragende Ergebnisse gezeigt und nach weiteren Verbesserungen solle der KI-Assistent in die Arbeitsprozesse der Gemeinde integriert werden.
In Bratislava wurde erstmals eine robotergestützte Entnahme von Hirngewebe erfolgreich durchgeführt. Der Eingriff fand an der Universitätsklinik St. Michael statt. Die neue Methode verkürzt die Operationsdauer und reduziert die Belastung für Patient*innen. Im Gegensatz zur bisherigen Technik ist kein CT mehr erforderlich, wodurch die Strahlenbelastung entfällt. Zudem reicht ein minimaler Zugang im Schädel aus, was das Risiko von Komplikationen senkt. Mit dieser Technologie zählt die Klinik zu den modernsten neurochirurgischen Zentren der Slowakei. Der Erfolg ist das Ergebnis mehrjähriger Vorbereitung des gesamten Ärzt*innenteams.
Die Zentrale Wahlkommission Bosnien-Herzegowinas (CIK) hat in Sarajevo einen Beschaffungsplan für neue Wahltechnologien beschlossen. Für die Modernisierung des Wahlprozesses stehen insgesamt 57,5 Millionen Euro bereit, welche im Verlauf mehrerer Jahre die Beschaffung von Systemen zur biometrischen Wähler*innen-Identifikation, zum Scannen der Wahlzettel vor Ort sowie von Wahlzettelpapier und Formularen ermöglichen werden. Die geschätzten Kosten betragen bis zu 44,9 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer. Der Beschaffungsprozess soll offen und international sein, wobei auch ausländische Unternehmen teilnehmen können. Die Vergabe erfolgt über einen einmaligen Liefervertrag, organisiert von der Kommission für öffentliche Beschaffung. Vor der Ausschreibung wird eine Marktsondierung durchgeführt, um alle Anbieter der benötigten Technologien einzubeziehen. Die CIK verpflichtet sich zu maximaler Transparenz und wird das Staatsparlament über alle Schritte informieren.
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche wurden vom 19. bis 22. September Teile der Gajeva- und Teslina-Straße im Zentrum Zagrebs für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Stadt Zagreb kündigte indes an, dass es sich dabei um eine Vorbereitung auf die Ausweitung der Fußgänger*innenzone handle, die im Laufe des kommenden Jahres erreicht werden soll. Damit will die Stadt die Verkehrsbelastung im Stadtzentrum reduzieren, Luftqualität verbessern, Lärm verringern, Sicherheit erhöhen und Bürger*innen zu mehr Bewegung motivieren. Darüber hinaus ist man in der Stadtverwaltung der Ansicht, dass Fußgänger*innenzonen die lokale Wirtschaft stärken, weil sie mehr Besucher*innen anziehen. Zusätzlich sollen die Grünflächen mehr Schatten erzeugen. Die Fußgänger*innenzonen sollen aber nicht nur auf das Zentrum beschränkt werden. Derzeit werden Vorschläge zur Erweiterung solcher Zonen auch in anderen Stadtteilen entgegengenommen. Vor der Umsetzung jeder neuen Fußgänger*innenzone soll es detaillierte verkehrstechnische und städtebauliche Analysen geben. Städte wie Ljubljana, Madrid, Paris und Wien sind Vorbilder für Zagreb.
Der Belgrader Innenstadtbezirk Stari grad startet in Zusammenarbeit mit dem serbischen Landessekretariat für öffentliche politische Strategien ein Pilotprojekt zur Beseitigung von Hundekot auf den Straßen. Es handelt sich um eine breit angesetzte Initiative zur Verbesserung der kommunalen Ordnung und Sauberkeit. Initiiert wurde das Vorhaben von der Bürger*inneninitiative "Animal Rescue Serbia". Ziel ist es unter anderem, Erkrankungen von Menschen und Tieren – verursacht durch Mikroorganismen und Parasiten im Hundekot – vorzubeugen. Obwohl für das Liegenlassen von Hundekot bereits jetzt Geldbußen vorgeschrieben sind, räumen noch immer zahlreiche Hundebesitzer*innen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht weg. Das Bewusstsein über die Notwendigkeit, hinter seinem Hund aufzuräumen, soll bei der Bevölkerung gestärkt werden – in einer späteren Projektphase sollen dann auch die Strafen erhöht werden. Das Projekt wird von der Tiermedizin Belgrad, den Belgrader Stadtgärten, der Stadtreinigung, der Schulverwaltung der Stadt Belgrad, dem Städtischen Amt für öffentliche Gesundheit sowie dem Belgrader Ordnungsamt unterstützt. Auf der Homepage des Innenstadtbezirks haben die Bewohner*innen von Stari gerade die Möglichkeit, eine Umfrage zu beantworten sowie Daten über die Anzahl der Hunde und das Verhalten ihrer Halter*innen anzugeben und Lösungsvorschläge zu machen.
Berlin zahlt monatlich über 20 Millionen Euro für Mieten und Nebenkosten eigener und vertraglich gebundener Flüchtlingsunterkünfte sowie bis zu sieben Millionen Euro für Hotelkontingente. Die größte Unterkunft am ehemaligen Flughafen Tegel soll nun bis Ende November geleert werden – von einst 5.500 Bewohner*innen leben dort aktuell noch 1.750. Parallel laufen die Vorbereitungen für den Umbau des Areals: Der ehemalige Terminal A soll in den kommenden Jahren zum Campus Tegel umgestaltet werden, der Teil der geplanten "Urban Tech Republic" ist. Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Innovationsquartier im Norden Berlins, in dem Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen an Zukunftstechnologien wie Energie, Mobilität, Recycling oder nachhaltigem Bauen arbeiten sollen. Das Projekt verzögert sich allerdings und wird deutlich teurer als ursprünglich kalkuliert. Um die Entwicklung zu beschleunigen, plädiert Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) dafür, Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes zu nutzen. Aus ihrer Sicht müsse alles dafür getan werden, die Entstehung des neuen Zukunftsortes in Tegel zu beschleunigen. Das Terminalgebäude könne zum Herzstück eines europaweit beachteten Innovationsquartiers werden. Das Sondervermögen ist ein 500-Milliarden-Euro-Fonds der Bundesrepublik Deutschland, den der Bundestag für Investitionen in Infrastruktur, Klimaneutralität und Modernisierung eingerichtet hat.
Eine Umfrage im Berliner Abgeordnetenhaus des Meinungsforschungsinstituts Civey zeigt, dass die aktuelle Koalition aus Christlich Demokratischer Union (CDU) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) keine Mehrheit mehr erzielen könnte. Die Berliner CDU kommt aktuell auf 25 Prozent der Stimmen, im Vergleich zu 2023 ist das ein Minus von 3,2 Prozent. Sie ist jedoch weiterhin mit großem Abstand stärkste Kraft. SPD-Hoffnungsträger Steffen Krach hat sich bisher nicht auf die Umfragen ausgewirkt. Die SPD verliert 5,4 Prozent und käme mit 13 Prozent nur noch auf Platz fünf. Besonders spannend ist das Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei: Sowohl DIE LINKE (Linke) als auch die Alternative für Deutschland (AfD) liegen mit jeweils 16 Prozent nur knapp vor den Grünen (Bündnis 90/Die Grünen) mit 15 Prozent. Die AfD würde beim jetzigen Stand 6,9 Prozent dazugewinnen, die Linke 3,8 Prozent. Die Grünen bußen 3,4 Prozent im Vergleich zum letzten Urnengang ein.
Das Programm "Krakauer Schüler*innen retten Leben" geht am 22. September 2025 in die vierte Runde. Ziel der städtischen Initiative ist es, Kindern und Jugendlichen grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse zu vermitteln, die im Ernstfall Leben retten können. Teilnehmen werden Schüler*innen aus Krakauer Grundschulen. Sie sind in drei Kursgruppen eingeteilt: Einführung, Auffrischung und Vertiefung. Jede Einheit dauert 90 Minuten, aufgeteilt in 45 Minuten Theorie und 45 Minuten Praxis. Die Kurse leiten erfahrene Rettungssanitäter*innen aus dem staatlichen Rettungsdienst. Sie bringen nicht nur Wissen und praktische Fähigkeiten bei, sondern vermitteln den Jugendlichen auch Sicherheit im Umgang mit Gefahrensituationen. Rund 22.000 Schüler*innen aus mehr als 150 Grundschulen nehmen jedes Jahr teil. Krakau ist damit die einzige Stadt in Polen, die Erste-Hilfe-Schulungen für Jugendliche in diesem Umfang anbietet.
In Krakau tritt ein neues System zur Information über geplante Baumfällungen in Kraft. Die Stadt begründet dies mit zahlreichen Forderungen nach mehr Transparenz und Zugänglichkeit von Informationen in diesem Bereich. Von nun an werden Informationen über die zur Entfernung vorgesehenen Bäume direkt vor Ort verfügbar sein, zusammen mit einer Beschreibung der Maßnahmen, in deren Rahmen sie durchgeführt werden. Die Informationstafeln werden direkt an den zur Entfernung vorgesehenen Bäumen angebracht. Auf den Tafeln ist auch der Grund für die Baumfällung ersichtlich. Mögliche Gründe dafür sind die Erkrankung eines Baumes oder Investitionsgründe. Die Markierungen werden in einer Höhe von 1,5 bis zwei Metern mit biologisch abbaubarem Klebeband am Baum befestigt, um ihre Haltbarkeit und Lesbarkeit zu gewährleisten.
Am 17. September ehrt die orthodoxe Kirche die heilige Sophia und ihre drei Töchter Spes, Fides und Caritas (zu Deutsch Glaube, Hoffnung und Liebe) – die drei Jungfrauen und Märtyrerinnen, die zur Zeit des römischen Kaiser Hadrians (117-138 nach Christus) wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Am 17. September hat auch die bulgarische Hauptstadt Sofia ihren Feiertag, weil sie nach der altehrwürdigen antiken Sophienkirche benannt worden ist. Vor der Basilika "Heilige Sophia" finden am 17. September eine feierliche Wasserweihe der orthodoxen Kirche und eine offizielle Zeremonie statt, bei der die Fahne der Stadt Sofia gehisst wird und eine Segnung im Beisein des Bürgermeisters von Sofia, Vassil Terziev (parteilos), vorgenommen wird. Im Laufe des Tages wird der Feiertag mit einer Reihe von mehr als 50 Kulturveranstaltungen begangen. Um 19 Uhr wird bei freiem Eintritt auf dem Platz vor der Alexander Newski-Kathedrale das Konzert "Sofia klingt mit Glauben, Hoffnung und Liebe" aufgeführt. Auch die Ausstellungen des Regionalen Geschichtsmuseums Sofia, der Städtischen Kunstgalerie sowie ihrer Zweigstellen können an diesem Tag kostenlos besucht werden. Im Zentrum der Stadt werden zudem Touren dem zweistöckigen "Discover Sofia"-Bus angeboten. Die Teilnahme ist gratis, solange Plätze verfügbar sind. Feierliche Veranstaltungen wird es außerdem an zahlreichen weiteren Orten der Stadt geben.
Kroatien hat erste mobile Apotheken erhalten. Eine ist im Gebiet der Gespanschaft Karlovac unterwegs, die andere im Gebiet der Gespanschaft Zadar. Die mobile Apotheke im Wert von 200.000 Euro wird in der Gespanschaft Karlovac zweimal wöchentlich sechs Gemeinden innerhalb der Gespanschaft besuchen. Neben der physischen Medikamentenlieferung sollen diese auch Beratungen von Expert*innen ermöglichen. Medikamente können im Voraus telefonisch bestellt werden. Der Kleintransporter ist auch mit zwei Kühlschränken für spezielle Therapien ausgestattet. In der Gespanschaft Zadar ist die mobile Apotheke in Form von zwei kleinen Booten unterwegs, die den Bewohner*innen von zwölf Inseln einen besseren Zugang zu Medikamenten und pharmazeutischen Dienstleistungen ermöglichen soll. Die Boote sind mit medizinischer Ausstattung sowie einem Apothekeninformationssystem im Wert von circa 1,8 Millionen Euro ausgestattet. Diese mobilen Apotheken sind Teil des Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplans 2021–2026 mit einem Gesamtwert von drei Millionen Euro. Die Apotheken sollen sich nach den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung und Tourist*innen orientieren und sollen bald auch in anderen Teilen Kroatiens zur Verfügung stehen.
Nach den letzten Messungen des städtischen Instituts für öffentliche Gesundheit ist nur einer von 34 öffentlichen Brunnen mit Quellwasser in Belgrad – jener in der Siedlung Jajinci – trinkbar. Einige Brunnen gelten trotz chemischer und mikrobiologischer Unbedenklichkeit als unsicher, da der allgemeine Zustand der Anlagen laut Institut "nicht zufriedenstellend" ist. Im vergangenen Jahr wurde das Wasser von 19 Brunnen bei jeder Messung als nicht trinkbar eingestuft. Selbst bekannte Brunnen wie Hajdučka česma oder Milošev konak, die zeitweise gute Werte aufwiesen, lieferten in den entscheidenden Sommermonaten kein trinkbares Wasser. Besonders im urbanen Teil Belgrads, der stark von Hitzewellen betroffen ist, mangelt es neben bestehenden Brunnen an neuen Anlagen und besserer Wartung. Öffentliche Brunnen haben in Belgrad eine lange Tradition und waren früher eine zentrale Wasserquelle – insbesondere vor dem Ausbau des städtischen Versorgungsnetzes.
In Berlin wird diskutiert, wie man den Wohnungsleerstand – laut Zensus 2022 rund 40.000 Wohnungen – stärker bekämpfen kann. Während das Zweckentfremdungsverbot Leerstand über drei Monate zwar untersagt, gestaltet sich die Ermittlung für die Bezirke bisher personalintensiv. Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) schlugen vor, Stromzähler-Daten der landeseigenen Stromnetz Berlin GmbH auszuwerten. Dabei könne ein geringer oder gar kein Verbrauch als "starkes Indiz" für Leerstand dienen. Das Unternehmen hält dies technisch für möglich, verweist aber auf die Notwendigkeit einer gesetzlichen Grundlage wegen Datenschutzfragen. Politischer Konsens herrscht über die Dringlichkeit, von Christlich Demokratischer Union (CDU) bis DIE LINKE (Linke) besteht Einigkeit, ungenutzte Wohnungen schneller dem Markt zuzuführen. Der Berliner Mieterverein, die Verbraucherzentrale und Datenschutzbehörden äußern hingegen erhebliche Bedenken, da aus den Daten auch Rückschlüsse auf das Verhalten der Bewohner*innen gezogen werden könnten. Ein offizieller Beschluss liegt bislang nicht vor.
Ab Jänner 2026 soll ein*e Erzieher*in rechnerisch ein halbes Kind weniger betreuen, ab August dann ein ganzes. Damit sinkt der Betreuungsschlüssel auf 4,1 Kinder pro Fachkraft – und liegt damit erstmals im Bundesdurchschnitt. Ziel ist es auch, den Erzieher*innenbestand zu sichern: Ohne die Reform müssten rund 2.400 Vollzeitstellen abgebaut werden. Die Kosten steigen laut Verwaltung von 125 Millionen Euro im Jahr 2026 auf 193 Millionen Euro im Jahr 2027. Neu verteilt werden zudem Mittel für Sprachförderung: Kitas mit besonders vielen Kindern aus Familien mit Sozialleistungen erhalten künftig mehr Unterstützung. Eltern von Dreijährigen sollen zudem automatisch einen Kitagutschein zugeschickt bekommen. Bevor die Änderungen in Kraft treten, muss das Abgeordnetenhaus noch zustimmen.
Nach einem Hilferuf aller Bezirke will die zuständige Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) die soziale Wohnhilfe digitalisieren, um Verfahren zu beschleunigen und Rückstände zu reduzieren. Allein im Bezirk Pankow liegen mehr als 13.000 unbearbeitete Dokumente, auch weil Mitarbeitende teils das Doppelte bis Dreifache der vorgesehenen Fälle bearbeiten müssen. Gründe für die Überlastung sind steigende Antragszahlen, komplexere Regelungen und fehlendes Personal. Zusätzlich soll ein neues Gesetz die Unterbringung wohnungsloser Menschen stadtweit koordinieren und damit die mühsame Suche nach freien Plätzen erleichtern. Kiziltepe betonte, dass diese Reformen den Druck von den Sozialämtern nehmen sollen. Kritiker*innen bemängeln jedoch, dass es mehr brauche als Digitalisierung, nämlich verbindliche Notfallpläne und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
Die Vereinigung der Filmschaffenden Bosnien-Herzegowinas hat beschlossen, den Film "Blum – Meister ihrer eigenen Zukunft" von Jasmila Žbanić in der Kategorie Bester internationaler Film für die 98. Academy Awards zu nominieren. Die Hauptfigur des Films, Emerik Blum, war von 1981 bis 1983 Bürgermeister von Sarajevo und prägte nicht nur die Stadtentwicklung, sondern bereitete die Stadt auch auf die Olympischen Winterspiele 1984 vor. Als Gründer und langjähriger Direktor des internationalen Technologiekonzerns Energoinvest leitete er 40.000 Beschäftigte und erzielte Jahresumsätze von über einer Milliarde US-Dollar. Sein visionärer Ansatz, westliche Innovation mit sozialistischer Selbstverwaltung zu verbinden, machte ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit. Regisseurin Jasmila Žbanić gewann bereits 2006 den Goldenen Bären für ihren Film Grbavica.
Die kroatische Regierung hat am 17. September 2025 ein neues Hilfspaket vorgestellt. Premierminister Andrej Plenković (HDZ) kündigte an, dass die Maßnahmen nur noch bis 2026 laufen sollen. Das diesjährige Paket wurde um rund 50 Prozent reduziert und umfasst 175 Mio. Euro, vor allem für den Energiesektor. Subventionen für Strom, Gas und Fernwärme halten die Preise für Bürger*innen und Kleinunternehmen unter dem Marktwert, auch wenn sie ab November beziehungsweise Jänner steigen. Für besonders gefährdete Haushalte ist von Oktober bis März eine monatliche Pauschale von 70 Euro vorgesehen. Die Preise für Studentinnen-Mahlzeiten in 25 Städten bleiben stabil – eine angekündigte Erhöhung um 40 Prozent wird verhindert. Zudem erhalten über 15.000 arbeitslose Kriegsveteran*innen eine einmalige Unterstützung von 100 Euro. Die Regierung setzt damit ihren schrittweisen Ausstieg aus den Krisenmaßnahmen fort, mit Fokus auf den Schutz vulnerabler Gruppen und einer ausgewogenen Entlastung, um eine Anpassung an neue Marktbedingungen zu ermöglichen.
Die serbische Regierung hat eine Verordnung mit detaillierten Regelungen für die Hauptgasleitung an der Grenze zur Republik Nordmazedonien verabschiedet. Die 146 Kilometer lange Leitung betrifft Grundstücke in den Gebieten Leskovac, Vranje, Vladičin Han, Bujanovac, Preševo, Vlasotince, Surdulica und Doljevac. Auf Grundlage des Raumplans soll die Energieinfrastruktur in dieser Region nachhaltig ausgebaut werden. "Angesichts der neuen Situation im Energiesektor besteht die Notwendigkeit, die Gasleitungssysteme Serbiens und Nordmazedoniens miteinander zu verbinden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Bau der Hauptgasleitung MG14 erforderlich", heißt es in dem Dokument. Der Nebenarm der Verteilungsgasleitung RG-14-01 gewährleistet die Versorgung der Stadt Leskovac. Die Hauptgasleitung MG14 wird als Zweiwege-Transportleitung konzipiert, die neben der Erdgasversorgung der südserbischen Bezirke Jablanica und Pčinja auch den Transport von Erdgas zwischen Serbien und Nordmazedonien ermöglichen soll.
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, berühmt für ihre halbzerstörte Turmruine nach britischen Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg, soll umfassend von innen renoviert werden. Besucher*innen sollen künftig bis in den Turmhelm gelangen können. Das irisch-taiwanesische Architekturbüro Heneghan Peng gewann 2023 den Wettbewerb für den Umbau, der die bisherige Ausstellung modernisieren, neue Treppen und eine begehbare "Himmelsleiter" integrieren und den Souvenir-Shop anpassen soll. Der Entwurf soll spektakuläre Durch- und Ausblicke auf Reflexionsflächen und in den Himmel ermöglichen. Während die Umbaukosten größtenteils vom Berliner Senat getragen werden, gibt es Debatten über die Wirkung der Ruine als Mahnmal, die Entfernung von Egon Eiermanns Pflanzentrögen und die Frage, ob der Raum künftig als Museum, Sakralraum oder Friedenszentrum fungiert.
Am 13. und 14. September 2025 fand die jährliche Lange Nacht der Religionen statt. Wer keiner Religion angehört oder sich abseits des eigenen Glaubens für andere Religionen interessiert, konnte an diesem Wochenende zahlreiche Einblicke gewinnen. Geöffnet waren Gotteshäuser, Tempel und andere Stätten aus Christentum, Islam, Buddhismus, Judentum sowie weniger verbreiteten Religionen wie dem Baha’i – ebenso wie interreligiöse Räume. An über 100 Orten wurden Kirchenführungen, Lesungen, Vorträge und Gesprächskreise angeboten. Rund 10.000 Personen nahmen teil. Das Motto "Hoffnung" setzte ein starkes Signal für den Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft. Mit der Veranstaltung machten die Initiator*innen die religiöse Vielfalt der Hauptstadt sichtbar und förderten Begegnung und Austausch.
Ljubljana hat für ihr historisches Zentrum einen Ethikkodex verabschiedet, der Händler*innen, Gastronomen, Hoteliers, Reiseveranstalter*innen und Stadtführer*innen anspricht. Ziel ist es, gesetzliche Vorgaben und Erwartungen zum Schutz der Anwohner*innen, des Kulturerbes und der Natur zu bündeln. Manche Bewohner*innen sehen darin vor allem eine Orientierung für Tourist*innen, andere loben die Ausgewogenheit zwischen Lebensqualität und lebendigem Tourismus. Die Einwohner*innen der Altstadt äußern sich kritisch über den Mangel an Geschäften für den täglichen Bedarf sowie über die zunehmende Anzahl von Souvenirläden. Ihrer Meinung nach entsprechen diese nicht dem traditionellen und kulturellen Geist der Altstadt von Ljubljana.
Das Prager Stadtparlament hat beschlossen, den Betrieb gemeinsam genutzter Elektroroller ab Jänner 2026 vollständig zu untersagen. Das Verbot soll direkt im Anschluss an die Winterpause in Kraft treten, in der die Roller ohnehin nicht im Einsatz sind. Hintergrund dieser Entscheidung sind anhaltende Beschwerden aus der Bevölkerung über gefährliches Fahrverhalten und rücksichtsloses Parken, insbesondere auf Gehwegen in stark frequentierten Innenstadtbereichen. Die Maßnahme betrifft sämtliche Sharing-Dienste für E-Scooter, die bislang ohne einheitliche Regelungen waren. Die Stadt reagiert auf zunehmende Spannungen zwischen Nutzer*innen und anderen Verkehrsteilnehmer*innen, aber auch auf Kritik aus den Stadtbezirken. Besonders im ersten Prager Bezirk, wo sich Tourismus und Fußgängerverkehr bündeln, kam es wiederholt zu Zwischenfällen. Künftig soll die Mikromobilität im öffentlichen Raum klarer geregelt sein: Für gemeinsam genutzte Fahrräder und E-Bikes werden neue Rahmenverträge mit den Betreiber*innen ausgearbeitet, um Nutzung, Abstellen und Zuständigkeiten klar zu definieren.
Der Kanton Sarajevo wird 15 neue Minibusse und zehn neue Busse des Euro-6-Standards beschaffen. Der Gesamtwert der Anschaffung liegt bei 4,4 Millionen Euro. Die Minibusse sollen eine Kapazität von 40 bis 65 Fahrgäst*innen haben und mit Klimaanlage ausgestattet sein. Bei den zehn Bussen soll es sich um Niederflurbusse mit einer Länge von zwölf Metern und einer Kapazität für 107 Fahrgäst*innen handeln. Bei beiden Fahrzeugtypen wurde auf die Barrierefreiheit wert gelegt. Der Kanton Sarajevo hat in den vergangenen drei Jahren erhebliche Investitionen in die Modernisierung des öffentlichen Verkehrs getätigt. Es wurden 15 neue Niederflurstraßenbahnen von Stadler Rail im Wert von 35 Millionen Euro sowie 25 Oberleitungsbusse des weißrussischen Herstellers BKM Holding im Wert von 14 Millionen Euro angeschafft. Weitere zehn "Trollino 18"-Gelenkoberleitungsbusse des polnischen Hersteller "Solaris Bus & Coach" sollen ab 2026 in der Stadt fahren.
Bei der ersten Weltmeisterschaft der Straßenbahnfahrer*innen in Wien belegte das Team aus Budapest den vierten Platz. Die ungarische Fahrerin Krisztina Schneider und ihr Teamkollege Ákos Bodnár traten im Team der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) gegen Teams aus 25 Ländern an. In Disziplinen wie Zielbremsen, Rückwärtsfahren und Straßenbahnbowling zeigten sie starke und konstante Leistungen. Der Sieg ging an das Team aus Wien, gefolgt von den Teams aus Posen und Oslo. Besonders erfreulich war die gleichberechtigte Teilnahme von Fahrerinnen und Fahrern – ein wichtiges Signal für mehr Diversität im öffentlichen Verkehr. Auch wenn sie den Podiumsplatz knapp verpassten, waren die beiden Budapester*innen mit dem vierten Platz sehr zufrieden.
Der chinesische Außenminister Wang Yi traf am 15. September 2025 zu einem offiziellen Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau ein. Ziel des Aufenthalts ist die Ausarbeitung eines Masterplans für Handel und Zusammenarbeit sowie die Vertiefung des politischen Dialogs auf höchster Ebene. Während seines Besuchs traf Wang Yi mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski (PO – Bürgerplattform) und anschließend mit Staatspräsident Karol Nawrocki (parteilos) zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Lage an der polnisch-weißrussischen Grenze, die sowohl als Mittel russisch-weißrussischer hybrider Kriegsführung gegen Polen als auch für den Transport von Waren aus der Volkrepublik China nach Europa genutzt wird. Das Treffen unterstrich das Interesse Polens und Chinas an einem intensiven Austausch über bilaterale, europäische und globale Themen. Polen ist eine Station auf Wangs Europareise, die am 12. September mit Besuchen in Österreich und Slowenien begann. Zuletzt hatte er Warschau im Jahr 2019 besucht.
Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Hepatitis-A-Fälle in Prag wurde ein umfassendes Desinfektionsprogramm für stark frequentierte öffentliche Bereiche gestartet. Im gesamten Monat September werden Spielplätze, Bänke, Geländer und Flächen vor Schulen, Spielplätzen sowie in der Nähe von Schulkantinen wöchentlich gereinigt. Die Maßnahme konzentriert sich insbesondere auf Orte mit erhöhtem Infektionsrisiko, darunter auch Bereiche mit vermehrtem Aufenthalt von obdachlosen Personen. Zum Einsatz kommt die bewährte Desinfektionslösung Persteril, welche bereits während der Covid-19-Pandemie verwendet wurde. Persteril basiert auf einer Mischung aus peroxyoctiger Säure, Wasserstoffperoxid und Essigsäure und ist für seine hohe Wirksamkeit auch unter schwierigen Bedingungen bekannt. Die Desinfektionen werden überwiegend abends und nachts von einer spezialisierten Firma durchgeführt, um eine Störungen des öffentlichen Betriebs zu vermeiden. Das Programm kostet etwa 12.200 Euro. Die Arbeiten stehen unter medizinischer Aufsicht und erfolgen in Abstimmung mit der regionalen Hygienestation. Zum Monatsende soll die Maßnahme evaluiert werden, um über eine mögliche Verlängerung zu entscheiden.
Die oppositionelle Partei Neues Slowenien (NSi) hat den früheren Infrastrukturminister Jernej Vrtovec zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Er erhielt beim Parteitag 294 von 346 Stimmen und kündigte an, die NSi auf die Parlamentswahl 2026 vorzubereiten und danach eine entwicklungsorientierte Koalition zu bilden. Priorität soll die Wirtschaft haben. Vrtovec folgt auf Matej Tonin, der im Juni zurücktrat. Ex-Chefin und Abgeordnete des Europäischen Parlaments Ljudmila Novak kehrt ins Exekutivkomitee zurück. Vor dem Parteitag gab es Ermittlungen und Vorwürfe zu verdeckter Finanzierung, die die NSi zurückweist.